Mobbingvorwürfe gegen Meghan: Kritik an Heimlichtuerei des Palasts
Das Ergebnis des Untersuchungsberichts im Zusammenhang mit den Mobbingvorwürfen gegen Herzogin Meghan nicht zu veröffentlichen, stösst auf herbe Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Untersuchung zu Mobbingvorwürfen gegen Herzogin Meghan wurde beendet.
- Das britische Königshaus will die Ergebnisse aber nicht veröffentlichen.
- Die Heimlichtuerei aufgrund zugesicherter Vertraulichkeit wird scharf kritisiert.
Das britische Königshaus hat die Untersuchung zu Mobbingvorwürfen gegen Herzogin Meghan (40) abgeschlossen, will die Ergebnisse aber nicht veröffentlichen. Denn den Mitarbeitern, die an der Untersuchung mitgewirkt haben, sei Vertraulichkeit zugesichert worden. Dies schreiben britische Medienberichte. Doch die Geheimhaltung wird nun von vielen Seiten kritisiert.
Geheimhaltung kann Fake-News befeuern
Die «Besessenheit des Buckingham Palastes von der Geheimhaltung» sei eine «Gefahr». So wird der ehemalige Regierungsminister und Autor des Royal-Buches «And What Do You Do?», Norman Baker (64), von «Newsweek» zitiert. Baker sagte dem US-Nachrichtenmagazin weiter, dass er als Mitglied der britischen Regierung mit ähnlichen Fragen der Vertraulichkeit konfrontiert gewesen sei.
«Natürlich müssen einige Leute geschützt werden, aber das kann man tun, indem man die Namen unkenntlich macht», erklärte er. Die Schlussfolgerung, die Ergebnisse nicht zu veröffentlichen, sei keine Option.
Und dann kommt er zum Punkt: «Die Gefahr bei dieser Geheimhaltungsbesessenheit besteht darin, dass eine Version in Kalifornien und eine andere in London veröffentlicht wird. Man nicht weiss, was die Wahrheit ist. Es wäre viel besser, wenn sie es gleich veröffentlichen würden.»
Und er fügte hinzu: «Transparenz ist ein grosses Reinigungsmittel. Geheimniskrämerei führt zu Arroganz und Vertuschung und ermutigt die Menschen zu Fehlverhalten. Wenn man die Dinge immer wieder aufdeckt, benehmen sich die Leute nicht daneben.»
Unfair gegenüber allen Beteiligten
Nicht nur Meghans Ruf steht auf dem Spiel. Sondern auch der des Palasts, dessen Aufgabe es ist, ein positives Umfeld für Mitarbeiter und Familienmitglieder zu schaffen. Und auch bei den ehemaligen Meghan-Mitarbeitern könnte die Geheimniskrämerei schlecht angekommen sein.
Auch ihnen wurde das Ergebnis nicht mitgeteilt. Damit werden sie nie offiziell erfahren, ob sie nun schlecht behandelt wurden oder nicht.
Graham Smith, Geschäftsführer der Anti-Monarchie-Kampagnengruppe Republic, sagte dem US-Nachrichtenmagazin: «Ich denke, das ist zutiefst unaufrichtig. Es sieht so aus, als ob sie den Leuten erlauben, eigene Schlüsse zu ziehen über Herzogin Meghan. Und ob das Mobbing stattgefunden hat oder nicht, ohne es zu klären.»
Er findet aber: «Die Leute sollten wissen, ob etwas passiert ist. Und ob das Ergebnis zugunsten der einen oder der anderen Seite ausgefallen ist. Ich denke, das lässt alle im Ungewissen, und das scheint mir allen Beteiligten gegenüber sehr unfair zu sein.»