Nach Barbados: Wird Queen Elizabeth II noch mehr Staaten verlieren?
Barbados löst sich von Queen Elizabeth und dem Commonwealth. Folgen nun auch andere Staaten dem Beispiel des karibischen Staates?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Karibik-Staat Barbados ist seit heute eine Republik.
- Queen Elizabeth ist nicht länger Staatsoberhaupt der Nation.
- Auch in Australien und Jamaika wird heiss über eine Loslösung der Krone diskutiert.
Ein historischer Tag für Barbados: Seit heute ist der Inselstaat offiziell eine Republik. Sandra Mason (72), bislang die Vertreterin von Queen Elizabeth (95), wird zur ersten Staatschefin ernannt.
«Es ist an der Zeit, unsere koloniale Vergangenheit vollständig hinter uns zu lassen», so Mason. Viele Inselbewohner sind Nachfahren von Sklaven, die das britische Empire aus Afrika in die Karibik verschleppt hatte. Für sie bedeutet der Schritt eine Loslösung vom kolonialen Erbe nach 396 Jahren.
Für die Zeremonie in der Hauptstadt Bridgetown liess sich die Monarchin von Thronfolger Prinz Charles (72) vertreten. Mit dabei auch Superstar Rihanna (33) – der bekannteste Export der Nation.
Auch Australier wollen Queen Elizabeth ersetzen
Für viele Briten dürfte der Tag aber einen bitteren Beigeschmack haben. Queen Elizabeth ist weiterhin offizielles Staatsoberhaupt von 15 Ländern, darunter Kanada und Australien. Beobachtern zufolge könnten sich nach dem Tod der Monarchin weitere Länder von der Krone abwenden.
Laut der australischen Historikerin Jenny Hocking könnte der Schritt von Barbados nun sogar eine Kettenreaktion innerhalb des Commonwealth auslösen. Gerade in Australien würde sich eine Mehrheit für eine Republik aussprechen, sagt sie gegenüber «Express.co.uk».
1999 stimmte Australien mit 54,9 Prozent für den Erhalt der Monarchie. Laut einer «YouGov»-Umfrage von 2020 hätten 62 Prozent lieber einen Australier als Staatsoberhaupt anstelle von Queen Elizabeth.