Prinz Harry: Prozess gegen Verlag kostet über 40 Mio. Franken
Prinz Harry zieht die britische Boulevardpresse vor Gericht. Für den anstehenden Prozess werden allerdings hohe Geldsummen fällig.
Das Wichtigste in Kürze
- Prinz Harry klagt gegen die Berichterstattung der britischen Zeitung «Daily Mail».
- Die Gerichtskosten belaufen sich auf umgerechnet rund 42,3 Millionen Franken.
- Laut Richter Matthew Nicklin könnte der Prozess im Januar 2026 beginnen.
Der Rechtsstreit zwischen Prinz Harry (40) gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung «Daily Mail» entwickelt sich zu einer kostspieligen Angelegenheit.
Laut einer schriftlichen Erklärung von Harrys Anwalt David Sherborne könnten die gesamten Gerichtskosten mehr als 38 Millionen Pfund betragen. Dies sind umgerechnet rund 42,3 Millionen Franken.
Das Budget der Kläger, zu denen auch Musiker Elton John (77) gehört, beläuft sich auf umgerechnet 20,4 Millionen Franken. Davon wurden bereits 4,3 Millionen ausgegeben. Wie hoch Harrys persönlicher Beitrag ist, bleibt vorerst unklar.
Auf der Gegenseite rechnet der Verlag Associated Newspapers Limited (ANL) mit Ausgaben von insgesamt 22 Millionen Franken. Von dieser Summe wurden bereits knapp 9,1 Millionen bezahlt.
Prinz Harry erschien bereits vor Gericht
Die Kläger werfen dem Verlag vor, über Jahre hinweg auf illegale Weise Informationen gesammelt zu haben. Dabei sollen unter anderem Abhörgeräte eingesetzt und private Gespräche belauscht worden sein.
Prinz Harry zeigte sich Ende März 2023 persönlich bei einer mehrtägigen Anhörung zu dem Fall. Der Verlag weist die Anschuldigungen jedoch entschieden zurück und argumentiert, die Vorwürfe seien bereits verjährt.
Prozess könnte 2026 starten
Richter Matthew Nicklin gab an, dass ein Prozess möglicherweise am 14. Januar 2026 beginnen könnte. Allerdings bezeichnete er dieses Datum als «Ziel» und merkte an, dass unvorhergesehene Entwicklungen den Zeitplan beeinflussen könnten.
Die Anhörung soll heute Mittwoch fortgesetzt werden. Sie konzentriert sich auf die Dokumentenprüfung, die Klärung der Kosten und den Versuch, Teile des Falls ohne Hauptverhandlung abzuweisen.
Prinz Harry hat wiederholt Kritik an britischen Boulevardmedien geübt. Er wirft ihnen vor, sich seit seiner Jugend unrechtmässig Zugang zu privaten Informationen verschafft zu haben. Beispielsweise durch das Hacken seines Telefons. In einem separaten Verfahren gegen den Verlag des «Mirror» wurde ihm bereits Schadensersatz zugesprochen.