Harry und Meghan beginnen Afrikareise

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Südafrika,

Ernste Themen dominieren den ersten Tag der Afrikareise von Prinz Harrys kleiner Familie. Direkt nach der Ankunft geht es in Kapstadt um Frauenrechte und neue Männerrollen. Archie pausiert derweil noch.

Für Söhnchen Archie gibt es einen Pulli. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire
Für Söhnchen Archie gibt es einen Pulli. Foto: Dominic Lipinski/PA Wire - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Sweatshirt und ein neuer Name für Archie: Bei ihrer ersten offiziellen Reise als Familie gab es für den britischen Prinzen Harry und Herzogin Meghan das erste Willkommenspräsent in Kapstadts Township Nyanga.

Nach der verspäteten Ankunft ihres Fluges am Montag waren beide zum Auftakt ihrer Afrikareise direkt ins Mbokodo-Projekt für Mädchen und junge Frauen gefahren. Dort wurde ihnen unter anderem ein Rahmen mit einem afrikanischen Namen für den kleinen Archie überreicht: Ntsika. In der Sprache des Xhosa-Volkes - dem auch Nelson Mandela angehörte - steht er für «Säule der Stärke».

Der kleine Archie war allerdings selbst bei der Veranstaltung im Township nicht zu sehen, wo sich Harry kurz auch tanzend in den Hüften wog. Er betonte später: «Als jemand, der dieses wunderschöne Land mehrfach besucht hat und Kapstadt als einzigartigen Ort in Afrika ansieht, wollte ich sicherstellen, dass unser erster Besuch als Familie - mit meiner Frau an meiner Seite - die bedeutenden Herausforderungen betont, denen sich Millionen Südafrikaner gegenübersehen.»

Meghan hatte vor einem Reigen tanzender und trommelnder Jugendlicher unter aufbrandendem Applaus erklärt: «Ich möchte euch wissen lassen, dass ich hier bin als eine Mutter, als eine Gattin, als eine Ehefrau, als eine 'woman of colour' und als eure Schwester.» Die Herzogin mit afroamerikanischen Wurzeln will bei ihrem Aufenthalt das Thema Frauenrechte in den Fokus stellen, das angesichts der grassierenden Gewalt gegen Frauen gerade die Schlagzeilen am Kap beherrscht.

Südafrika sei für Frauen der unsicherste Platz auf Erden, hatte Präsident Cyril Ramaphosa noch vergangene Woche bei einer Sondersitzung des Parlaments erklärt. Er sprach damit die Welle der Gewalt an, die sich gegen Frauen - und zum Teil auch Ausländer - richtet. In Kapstadts Armenvierteln gilt sie laut der jüngsten Kriminalstatistik als besonders hoch.

Eine Änderung des am Kap noch stark patriarchalisch geprägten Männerbildes sei daher nötig, so Harry: «Kein Mann ist geboren, um Frauen weh zu tun, das ist angelerntes Verhalten und ein Zyklus, der durchbrochen werden muss.» Es gehe nun darum, die Männlichkeit neu zu definieren.

In den vergangenen Wochen hatten mehrere Fälle von Frauenmorden für Empörung und Protestkundgebungen in Südafrika gesorgt. Laut der jüngsten Kriminalstatistik gab es zwischen April 2018 und diesem März pro Tag statistisch 144 Vergewaltigungen und andere Sexualdelikte.

Die britischen Royals, die am Wochenende in Rom die Hochzeit der mit Meghan befreundeten Designerin Misha Nonoo gefeiert hatten, wollen zunächst mehrere Projekte in der südafrikanischen Touristenmetropole besuchen, bevor Harry nach Angola weiterreist. Dort hatte sich schon seine bei einem Unfall in Paris gestorbene Mutter, Prinzessin Diana, für die Bekämpfung von Landminen eingesetzt. Weitere Stationen sind Botsuana und Malawi. Harry war in Afrika in diversen Umwelt- und Tierschutzprojekten aktiv und nennt die Region seine zweite Heimat.

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