Merry Christmas bei den Royals: Prinz Philip darf das Krankenhaus verlassen. Aber die Queen scheint noch andere Sorgen zu haben.
Prinz Philip verlässt das King Edward VII's Hospital. Foto: Philip Toscano/PA Wire/dpa
Prinz Philip verlässt das King Edward VII's Hospital. Foto: Philip Toscano/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Pünktlich zum Weihnachtsfest ist der 98-jährige Prinz Philip am Dienstag aus dem Krankenhaus in London entlassen worden.
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Der Ehemann von Queen Elizabeth II. machte sich danach direkt auf den Weg zum Landsitz Sandringham, wie der Buckingham-Palast mitteilte. Dort feiert die Queen (93) traditionell mit ihrer Familie Weihnachten. Doch es scheinen die Königin noch Sorgen zu plagen: In ihrer Weihnachtsansprache schlug sie ungewohnt private Töne an.

Prinz Philip hatte vier Nächte im King Edward VII's Hospital verbracht. Eine Palastsprecherin hatte von einer Vorsichtsmassnahme gesprochen, ohne Details zu nennen. Britische Medien spekulierten, der Prinz habe lange an einem grippalen Infekt gelitten oder sei zuvor gestürzt. «Seine Königliche Hoheit möchte allen danken, die ihm gute Genesung gewünscht haben», teilte der Palast mit.

Ob damit aber die Feiertage bei den Royals gerettet sind? Fraglich. In ihrer Ansprache zu Weihnachten thematisierte die Königin den «holprigen» Weg der Briten in den vergangenen zwölf Monaten. Doch schon «kleine Schritte im Glauben und in der Hoffnung» könnten bedeutend sein und «langanhaltende Differenzen» beilegen, sagte sie. Damit dürfte die Queen nicht nur auf politische, sondern auch auf private Probleme anspielen, sind sich britische Kommentatoren sicher.

Grosse Sorgen dürfte sich die Monarchin um ihren Sohn Andrew machen. Eine US-Amerikanerin wirf dem Prinzen vor, dass er sie als Minderjährige mehrfach missbraucht habe. In einem Fernsehinterview, mit dem er seinen Ruf wiederherstellen wollte, redete sich der 59-jährige Andrew um Kopf und Kragen. Britische Medien sprachen von einer «PR-Katastrophe». Schliesslich gab der zweitälteste Sohn der Queen bis auf Weiteres alle royalen Aufgaben auf. Damit ist der Fall allerdings noch längst nicht abgeschlossen.

Auch bei den jungen Royals gibt es Ärger. Enkel Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38) mit Baby Archie wollten bei der Bescherung nicht dabei sein. Die kleine Familie hat sich eine mehrwöchige Auszeit in Kanada genommen. Das Weihnachtsfest wollte sie lieber mit Meghans Mutter verbringen. Die Queen soll das gutgeheissen haben, war immerhin zu vernehmen.

Ob das stimmt? Es gibt auf jeden Fall Unstimmigkeiten zwischen den Brüdern Harry und Prinz William. Harry und Meghan sowie William und Kate (beide 37) schienen anfangs wie ein freundschaftliches Quartett verbunden zu sein - jetzt gehen sie sich oft aus dem Weg. Harry ist mit seiner Familie weg vom Londoner Kensington-Palast und seinem Bruder nach Windsor gezogen - in die Nähe der Queen. Harry und Meghan standen auch öffentlich im Jahr 2019 viel in der Kritik, unter anderem weil sie sehr auf ihr Privatleben pochten.

Prinz Philip machte der Queen nicht nur mit Blick auf die Gesundheit sorgen. Anfang des Jahres war er in einen Autounfall verwickelt, bei dem zwei Frauen verletzt wurden. Später fuhr Philip, der als Sturkopf gilt, auch noch ohne Sicherheitsgurt. Erst nach öffentlichen Protesten gab der Senior schliesslich seinen Führerschein ab.

Auch politisch war 2019 geprägt von den heftigen Streitereien im Parlament um den geplanten Brexit. Die Königin äussert sich zwar nicht öffentlich zu politischen Angelegenheiten, aber die Turbulenzen und verbalen Entgleisungen im Unterhaus dürften ihr nicht gepasst haben. Nach einer Neuwahl hat Premierminister Boris Johnson mehr Unterstützung für sein Brexit-Abkommen bekommen - und damit ist klar: Grossbritannien wird Ende Januar die Europäische Union verlassen.

Wird das kommende Jahr ruhiger für die Queen? Wohl kaum. Die Folgen des Brexits, der Skandal um Prinz Andrew, familieninterner Zwist und die Sorge um die Gesundheit von Prinz Philip - wohl alle Themen von 2019 werden die Monarchin voraussichtlich auch 2020 beschäftigen.

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