Räumung in Lützerath: Über 200 Promis fordern sofortigen Stopp
Ob die Räumung des Ortes Lützerath wirklich nötig ist, darüber streiten sich Politik und Aktivisten seit längerem. Jetzt mischen sich auch Promis ein.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem offenen Brief fordern Promis den Stopp der Räumungsarbeiten in Lützerath.
- Darunter sind bekannte wie Katja Riemann, Deichkind und Revolverheld dabei.
- Luisa-Céline Gaffron hatte die Aktion gestartet.
Mehr als 200 Künstler und Prominente fordern in einem offenen Brief den Stopp der Räumungsarbeiten des Dorfes Lützerath.
Zu den bekanntesten Unterzeichnern gehören Katja Riemann (59), Peter Lohmeyer (60), Robert Stadlober (40), die Sportfreunde Stiller, Deichkind, Revolverheld, Igor Levit (35), Louisa Dellert (33), Clemens Schick (50), René Pollesch (60), Marie Nasemann (33), Armin Rohde (67), Judith Holofernes (46), Jannis Niewöhner (30), David Schütter (32), Moritz Neumeier (34) und Aylin Tezel (39).
Ins Leben gerufen wurde die Aktion von Schauspielerin Luisa-Céline Gaffron (29) und Schauspieler Jonathan Berlin (29). Beide teilten den offenen Brief auch auf ihren Social-Media-Kanälen.
In dem Brief fordert die Initiative «einen sofortigen Stopp der Räumungsarbeiten sowie eine Neubewertung der Verträge zwischen Regierung und RWE».
Klimaabkommen in Gefahr
Mit Entsetzen hätten die Unterzeichner festgestellt, dass mit der Räumung und dem Abbau der Braunkohle «das globale essenzielle 1,5 Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen aus deutscher Sicht wissentlich in Gefahr gebracht wird». So heisst es in dem Schreiben. Die Klimakrise sei eine soziale und humanitäre Krise, die politisch gelöst werden müsse.
«Das Abbaggern der Kohle von Lützerath ist folglich nicht nur eine Frage der Existenz eines Dorfes, sondern eine Causa, die von globaler und klimapolitisch richtungweisender Bedeutung ist». So heisst es weiter zur Begründung.
1,3 Tonnen abbauen
Und: Der Deal, der RWE die Möglichkeit gebe, «ohne energiepolitische Notwendigkeit Milliardensummen an der Kohle von Lützerath zu verdienen», solle gekippt werden. Die Kohle unter dem im Westen von Nordrhein-Westfalen gelegenen Ort soll zur Stromgewinnung gefördert werden.
Die geschätzten 1,3 Milliarden Tonnen will der Energiekonzern RWE abbauen. Das «Handelsblatt» geht von einem Zusatzgewinn von bis zu einer Milliarde Euro für den Konzern aus. Das Argument für den Abbau ist die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit.