Skandal um Epstein: Prinz Andrew gerät immer mehr unter Druck
Prinz Andrew scheint wie vom Erdboden verschluckt. Dabei gerät der 60-Jährige im Missbrauchsskandal rund um Jeffrey Epstein immer mehr unter Druck.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Streit um die Rolle von Prinz Andrew im Epstein-Skandal eskaliert.
- US-Ermittler und der 60-Jährige Royal beschuldigen sich nun gegenseitig.
- Prinz Andrews Anwälte wehren sich gegen die Vorwürfe, nicht kooperativ zu sein.
Im Epstein-Missbrauchsskandal eskaliert der Streit zwischen US-Rechtsvertretern und Prinz Andrew. Opfer-Anwältin Gloria Allred forderte den 60-jährigen Sohn der Queen am Dienstag auf, unter Eid «einfach nur die Wahrheit zu sagen».
Der Prinz sei derzeit kaum glaubwürdig, sagte die Anwältin dem britischen Sender BBC. Sie vertritt einige Frauen im Skandal um den 2019 gestorbenen amerikanischen Geschäftsmann Jeffrey Epstein.
Prinz Andrew war mit Epstein befreundet. Auch der Royal soll in den Skandal verwickelt sein. Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre wirft dem Herzog von York vor, sie als Minderjährige missbraucht zu haben.
Prinz Andrew und seine Anwälte wehren sich
Andrews Anwälte hatten sich in einem Schreiben über Vorwürfe beschwert, der Royal sei nicht kooperativ bei der Aufklärung des Missbrauchsskandals. Der Prinz habe dem US-Justizministerium mindestens dreimal in diesem Jahr seine Unterstützung als Zeuge angeboten. Zudem sei ihnen von den US-Behörden versichert worden, dass der Royal nie das Ziel der Ermittlungen gewesen sei.
Der New Yorker Staatsanwalt Geoffrey Berman wies die Vorwürfe der Anwälte noch am Montagabend zurück. Prinz Andrew versuche erneut, sich fälschlicherweise als kooperativ darzustellen, hiess es in einer Mitteilung. Dabei habe er bislang nicht ausgesagt und Bitten um eine Befragung immer wieder abgelehnt. Und vor vier Monaten habe er ausrichten lassen, dass er für eine Befragung auf keinen Fall zur Verfügung stehe.
«Wenn Prinz Andrew wirklich ernsthaft an einer Kooperation mit der laufenden Ermittlung interessiert ist, dann stehen unsere Türen offen. Und wir erwarten eine Mitteilung darüber, wann wir ihn erwarten dürfen.»
Wegen Freundschaft zu Epstein in der Kritik
Der zweitälteste Sohn von Elizabeth II. (94) taucht kaum noch in der Öffentlichkeit auf. Er gab nach einem missglückten BBC-Interview, in dem er sich um Kopf und Kragen redete, seine royalen Pflichten vorerst auf. Seit Monaten steht er wegen seiner Freundschaft zu Epstein in der Kritik.
Der Multimillionär hatte sich in einem New Yorker Gefängnis im vergangenen August das Leben genommen. Er hatte Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen.
Der Prinz war mehrfach Übernachtungsgast bei Epstein in dessen Anwesen in den USA und der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes will er nichts mitbekommen haben. Der Royal sagte zu, allen zuständigen Ermittlungsbehörden helfen zu wollen.