So hilft Donald Trump US-Rapper ASAP Rocky
Dass der afroamerikanische Rapper ASAP Rocky aus den USA in Schweden vor Gericht gestellt wird, findet US-Präsident Donald Trump gar nicht gut.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump setzt sich für die Befreiung von Landsmann ASAP Rocky ein.
- Er kritisiert die schwedische Regierung für die Inhaftierung des Rappers.
- Doch diese lässt sich vom US-Präsidenten nicht beeindrucken.
US-Politik absurd: Der Fall des in Schweden angeklagten US-Rappers Asap Rocky entwickelt sich zu einem diplomatischen Schlagabtausch zwischen Washington und Stockholm.
US-Präsident Donald Trump kritisierte via Twitter die schwedische Regierung, die seiner Ansicht nach nichts für seinen Landsmann getan habe. Er sei «sehr enttäuscht» von Regierungschef Stefan Löfven wegen dessen Handlungsunfähigkeit, schrieb Trump am Donnerstagabend.
Schweden wegen Trump ASAP Rocky Unterstützung unbeeindruckt
In Stockholm reagierte man mit dem nüchternen Hinweis auf die Unabhängigkeit der Justiz. Weder Regierung noch Parlament dürften sich in Schweden in die Arbeit von Gerichten und Staatsanwaltschaften einmischen, erklärte Löfven. «In Schweden sind alle vor dem Gesetz gleich, und keiner steht über ihm.» Dies habe man auch dem Weissen Haus klargemacht.
Löfven hatte dem US-Präsidenten bereits in einem Telefonat vor knapp einer Woche die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz erklärt. Verfangen hat diese Botschaft bei Trump aber offenbar nicht: «Schweden hat unsere afroamerikanische Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten im Stich gelassen», wütete er auf Twitter.
Give A$AP Rocky his FREEDOM. We do so much for Sweden but it doesn’t seem to work the other way around. Sweden should focus on its real crime problem! #FreeRocky
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 25, 2019
Donald Trump unterstützt ASAP Rocky auf Twitter
Er habe Aufnahmen gesehen, die zeigten, dass Rocky von «Unruhestiftern» verfolgt und bedrängt worden sei. «Behandelt Amerikaner fair!», forderte der US-Präsident und setzte noch den Hashtag #FreeRocky hinzu. Der Rapper müsse seine Freiheit zurückerlangen.
Die schwedische Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag Anklage wegen Körperverletzung gegen Asap Rocky sowie zwei seiner Begleiter erhoben. Der 30 Jahre alte Musiker war nach einem Auftritt auf dem Stockholmer «Smash»-Festival festgenommen worden.
Einige Tage soll er auf offener Strasse einen Mann zusammengeschlagen haben. Die Schlägerei wurde in einem Video festgehalten, das den Musiker belastet. Darin ist zu sehen, wie Rocky einen jungen Mann heftig zu Boden wirft. Danach prügelt er ihn zusammen mit seinen Begleitern auf ihn ein.
Der Musiker selbst gab an, von zwei Männern verfolgt worden zu sein und sich lediglich selbst verteidigt zu haben. «Er betrachtet sich als unschuldig», sagte sein Anwalt Slobodan Jovicic am Donnerstag. Die Gerichtsverhandlung beginnt bereits am Dienstag.