Sound-Tüftler mit Zuversicht - Jean-Michel Jarre wird 73

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Frankreich,

«2021 wird rocken.» Das hatte der Elektro-Pop-Musiker Jean-Michel Jarre in der Silvesternacht vorausgesagt. In seinem Fall hat sich das tatsächlich bewahrheitet.

Der französische Musikkünstler Jean-Michel Jarre am Mischpult. Foto: Stephane De Sakutin/AFP/dpa
Der französische Musikkünstler Jean-Michel Jarre am Mischpult. Foto: Stephane De Sakutin/AFP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Er gilt als einer der Pioniere des Elektro-Pop und ist seit zwei Monaten Kommandeur der Ehrenlegion, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat Ende Juni den Musiker Jean-Michel Jarre mit dem höchsten Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.

Schon zu Jahresbeginn hätte es bei Jarre kaum besser laufen können. Er läutete 2021 mit einem spektakulären Online-Konzert ein: Er selbst trat in seinem Pariser Studio auf, sein Avatar in Knallorange am türkisfarbenen Mischpult vor der wechselnd illuminierten 3D-Kulisse von Notre-Dame. «Welcome to the Other Side» (auf Deutsch: Willkommen auf der anderen Seite) nannte er die Show, die in Kooperation mit der Stadt Paris entstanden war. Laut seinen Angaben auf Facebook hat der Sound-Künstler damit 75 Millionen Zuschauer auf verschiedenen Platformen erreicht.

Geboren am 24. August 1948 in Lyon, war der Franzose vor mehr als 40 Jahren mit dem Album «Oxygène» (1976) international bekannt geworden. Eine überarbeitete Version war auch bei dem virtuellen Silvesterkonzert zu hören, ebenso wie Stücke aus seinem Album «Electronica» (2015).

Jarre hatte mit seinen Kompositionen für Synthesizer die Musikwelt revolutioniert. Mit «Oxygène» schaffte er den internationalen Durchbruch. Das Instrumental-Album, das er in seinem improvisierten Homestudio aufgenommen hatte, verkaufte sich weltweit millionenfach. Das sei aufregend und spannend gewesen, wie er vor seinem Live-Reality-Konzert in Notre-Dame sagte.

Mit «Equinoxe» (1978) und «Magnetic Fields» (1981) folgten weitere Millionen-Seller, auf «Zoolook» experimentierte Jarre 1984 erstmals verstärkt mit Sprachfetzen, die er verfremdete und zu Klangkollagen verarbeitete.

Diesen April meldete sich der Sound-Tüftler nun mit seinem Album «Amazônia» bei seinen Fans zurück: schamanische Gesänge, das Knistern von Feuer, langgezogenes Kreischen von Vögeln, dazwischen Synthesizer-Musik. Die Stücke begleiten eine Ausstellung mit Bildern aus dem brasilianischen Regenwald des Fotografen Sebastião Salgado.

In wenigen Tagen nun soll das Silvesterkonzert «Welcome to the Other Side» als CD/Blu-Ray und auf Vinyl erscheinen, wie der Künstler in sozialen Medien ankündigt, seine Ton und Licht gewordene Botschaft der Hoffnung und Hommage an Notre-Dame.

Es läuft also bei Jarre. «2021 wird rocken», hatte er am Ende seiner Show zum Jahreswechsel prophezeit. In seinem Fall scheint sich das tatsächlich zu bewahrheiten.

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