Suizidgefährdet? «Diddy» im Gefängnis unter Sonderbeobachtung
Der Anfang der Woche inhaftierte Musikmogul Sean «P. Diddy» Combs soll in Haft unter besonderer Beobachtung stehen. Ein Suizid soll unbedingt verhindert werden.
Nach seiner Festnahme am vergangenen Montag ist Rap-Mogul Sean «Diddy» Combs im berüchtigten Metropolitan Detention Center (MDC) in Brooklyn inhaftiert.
Bereits früh war klar, dass der Musiker und Produzent getrennt von den anderen Häftlingen in einem Sondertrakt untergebracht ist. Nun kommt heraus: Zusätzlich soll der im Zentrum massiver Vorwürfe stehende 56-Jährige auch unter besonderer Beobachtung stehen, um einen möglichen Suizid auszuschliessen.
P. Diddy unter «suicide watch»
Wie unter anderem der US-Sender «NBC» unter Berufung auf eine Quelle mit Insiderwissen berichtet, werde Diddy in der Untersuchungshaft engmaschig überwacht. Zur sogenannten «suicide watch» gehört, dass alle Gegenstände, mit denen man sich selbst verletzen könnte, aus seiner Umgebung entfernt werden.
Oft werden die Inhaftierten ununterbrochen vom Gefängnispersonal beobachtet, in regelmässigen Abständen werden sogenannte Lebenskontrollen durchgeführt. Laut «NBC»-Quelle handelt es sich bei der Selbstmordüberwachung Combs um ein gängiges Verfahren im Umgang mit hochkarätigen Häftlingen.
Erinnerungen an Epstein
Tatsächlich weckt die Situation Erinnerungen an den Fall des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Der Milliardär soll über Jahrzehnte minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben.
Nach einer erneuten Festnahme war Epstein im August 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden. Aufgrund des bis dato ungeklärten Ausmasses seiner Straftaten und der möglichen Beteiligung weiterer mächtiger und prominenter Akteure hatten sich schnell Verschwörungstheorien um Tod des 66-Jährigen gerankt.
Die Obduktion des Leichnams sowie weitere Ermittlungen hatten die Todesursache jedoch klar als Suizid identifiziert.
Komplettversagen im Gefängnis
Epstein befand sich zu seinem Todeszeitpunkt in einer Zelle im Metropolitan Correctional Center in Manhattan, einem Schwestergefängnis des MDC, in dem sich Combs aufhält. Mittlerweile ist das Gefängnis, das wie sein Brooklyner Pendant für seine schlechten Haftbedingungen berüchtigt war, geschlossen.
Ermittlungen hatten die Tatsache, dass Epstein die Möglichkeit zum Suizid hatte, auf «eine Kombination von Nachlässigkeit, Fehlverhalten und komplettem Versagen am Arbeitsplatz» zurückgeführt. Fehler, die bei P. Diddy nun offenbar ausgeschlossen werden sollen.
Combs «stark und gesund»
Inwieweit Combs' psychische Gesundheit derzeit tatsächlich angegriffen sein könnte, liegt derweil im Dunklen. Einem Sprecher zufolge sei der Multimillionär, der die erhobenen Vorwürfe von sich weist, «stark, gesund und ganz auf seine Verteidigung konzentriert»: «Er ist entschlossen, diesen Fall zu gewinnen und setzt volles Vertrauen in sein Anwaltsteam und die Wahrheit.»
Brauchen Sie Hilfe?
Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Suizidgedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch). Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe.
Die Berater können Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich. Hilfe für Suizidbetroffene: www.trauernetz.ch