Theaterpreises Nestroy an Breth fürs Lebenswerk

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Österreich,

Die Regisseurin Andrea Breth dulde keine Verschlampung der Sprache uns sei eine «Hohepriesterin der Akribie», lobte die Jury. In ihrer Dankesrede betonte die Bedeutung der Werktreue, die sie den Autoren der Stücke zumesse.

Andrea Breth, Theaterregisseurin aus Deutschland, bei der Verleihung des österreichischen Theaterpreises Nestroy in Wien. Foto: Hans Punz/APA/dpa
Andrea Breth, Theaterregisseurin aus Deutschland, bei der Verleihung des österreichischen Theaterpreises Nestroy in Wien. Foto: Hans Punz/APA/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regisseurin Andrea Breth hat den österreichischen Theaterpreis Nestroy für ihr Lebenswerk erhalten.

Die Jury bezeichnete die 67-Jährige als «Hohepriesterin der Akribie», die die Stücke immer auf der Basis einer sorgfältigen, tiefgründigen Analyse erarbeite und dabei keinerlei Verschlampung der Sprache sowie des Ausdrucks dulde. Breth habe lange Zeit als Vorzeigefrau in der männerdominierten Theaterbranche fungieren müssen und mittlerweile den Status einer lebenden Legende erreicht, hiess es.

Die in Darmstadt aufgewachsene Breth hatte zunächst viel Erfolg mit der Inszenierung von Stücken in Bochum und Berlin. Vielfach führte sie auch Regie bei den Salzburger Festspielen und am Wiener Burgtheater. Dort inszenierte sie im Frühjahr 2019 «Die Ratten» von Gerhart Hauptmann.

In ihrer Dankesrede betonte Breth am Sonntagabend die Bedeutung der Werktreue. «Es ist mir wichtig, die Werke und die Absichten der Autoren zu respektieren.» Ihr Gefühl sei jedoch, dass sie einer aussterbenden Spezies angehöre. Die öffentliche Meinung teile ihre Auffassung nicht unbedingt. «Merkwürdigerweise das Publikum schon.»

In der Kategorie «Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum» gewann das zehnstündige Antiken-Spektakel «Dionysos Stadt» (Münchner Kammerspiele). Der Regisseur Christopher Rüping warb bei der Preisverleihung für mehr Experimentierfreude. «Nur wenn man Schatten riskiert, findet man das Licht.» Der Nestroy wird seit dem Jahr 2000 vergeben.

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