Thomas Gottschalk

Thomas Gottschalk verteidigt Körperkontakt im TV

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Deutschland,

Thomas Gottschalk hat Frauen bei Fernsehaufnahmen früher am Knie angefasst. Nun verteidigt er sich und bemängelt die «übertriebene politische Korrektheit».

Thomas Gottschalk
Thomas Gottschalk hatte jahrelang «Wetten, dass..?» moderiert. (Archivbild) - Rolf Vennenbernd/dpa

In einem Interview mit «Spiegel» wurde Thomas Gottschalk (74) auf frühere Gesten aufmerksam gemacht: Wie alte Videoaufzeichnungen zeigen, habe der TV-Moderator Frauen früher häufig an den Knien berührt.

Gottschalk verteidigte nun diesen Körperkontakt mit seinen weiblichen Gästen im Fernsehen. Er bezeichnet die Berührungen als «rein dienstlich», wie die Presseagentur «dpa» berichtet.

Thomas Gottschalk habe wie ein Schauspieler gehandelt

Der 74-jährige Moderator vergleicht seine Handlungen mit denen eines Schauspielers, der bei einem Dreh beispielsweise eine Frau küssen muss. Thomas Gottschalk räumt ein, dass er heute solche Gesten unterlassen würde.

Er begründet dies mit dem Wandel gesellschaftlicher Normen und der Angst vor Missverständnissen. Der Moderator zeigt sich besorgt über mögliche falsche Anschuldigungen.

Glaubst du, was Thomas Gottschalk sagt?

In einem Interview mit dem «Spiegel» erinnert sich Thomas Gottschalk, nur zweimal jemandem ans Knie gefasst zu haben. Er betont, kein sexuelles Interesse an den Spice Girls gehabt zu haben, bei denen dies geschah.

Der Moderator erwähnt auch, dass die Bandmitglieder an ihm «rumgezerrt» hätten.

#MeToo sei ein «Abrechnungs-Tsunami»

Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, dass Gottschalk die #MeToo-Bewegung kritisch sieht. Er bezeichnet sie als «Abrechnungs-Tsunami» und warnt vor Überreaktionen. Der Moderator betont die Wichtigkeit, zwischen echten Übergriffen und harmlosen Gesten zu unterscheiden.

Laut «Der Spiegel» reflektiert Gottschalk über die Veränderungen in der Unterhaltungsbranche. Er bedauert den Verlust von Spontaneität und Leichtigkeit in TV-Shows.

thomas gottschalk auf sofa
Thomas Gottschalk zusammen mit Cher. - keystone

Der Moderator sieht einen Trend zur Überregulierung und übertriebener politischer Korrektheit.

«Die Zeit» ergänzt, dass Thomas Gottschalk trotz Kritik an seinen Verhaltensweisen festhält. Er verteidigt seinen Moderationsstil als Teil seiner Persönlichkeit und betont, dass er stets respektvoll mit seinen Gästen umgegangen sei.

Gottschalks Sicht auf den Generationenkonflikt

Der Moderator sieht einen wachsenden Generationenkonflikt in der Medienbranche. Laut «Der Spiegel» kritisierte er die jüngere Generation für ihre Überempfindlichkeit.

Gottschalk beklagte, dass harmlose Witze heute oft falsch interpretiert würden.

Ausserdem verteidigte er den Humor seiner Generation als weniger verkrampft und betonte die Bedeutung von Gelassenheit und Selbstironie. Gottschalk warnt vor einer Gesellschaft, in der jede Äusserung auf die Goldwaage gelegt wird.

Cancel Culture sei eine Gefahr für Meinungsfreiheit

«Die Zeit» berichtet, dass der Moderator sich gegen Cancel Culture ausspricht. Er sehe darin eine Gefahr für die Meinungsfreiheit und kreative Entfaltung.

Gottschalk plädiert für mehr Toleranz gegenüber unterschiedlichen Ansichten und Verhaltensweisen.

Kommentare

User #4187 (nicht angemeldet)

Hört doch auf mit diesen alten Klamotten. Es war eine andere Zeit. Damals was das kein Thema. Heute geht das nicht mehr. Aber herrgott nochmal, lasst die Vergangenheit ruhen und hört endlich auf mit dieser rückwirkenden Moralapostelei.

User #3594 (nicht angemeldet)

Ja, damals und heute bla, bla, bla. Der Zeitgeist hat sich verändert, das Bewusstsein hat sich verändert, der Umgang im sozialen Kontext hat sich verändert. Unter gewissen Umständen gut und unter gewissen Umständen halt auch nicht. Das Verhalten im Strassenverkehr ist zB. kriminell und das verhalten bei Auseinandersetzungen ist ebenso kriminell. Es herrscht vorwiegend Rücksichtslosigkeit und jeder will sich gegenüber dem nächsten in jeder Hinsicht behaupten. Ist es denn so verwunderlich, mann beim Thema berühren und anfassen so sensibel reagiert? Um nur bei diesem Beispiel zu bleiben? Im sprachgebräuchlichen Kontext ist es ja auch schon sehr spürbar, wenn es um empfundene und dargestellte Diskriminierung geht.

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