Toni Kroos über Hürden für schwule Fussballer
Das Wichtigste in Kürze
- Für schwule Fussballer gibt es laut Toni Kroos viele Schwierigkeiten.
- Er weiss nicht, ob er einem Profi zu einem Coming-out raten würde.
- Die Folgen seien kaum abzuschätzen, so der Star von Real Madrid.
Toni Kroos sieht für schwule Fussballspieler einige Schwierigkeiten. Eigentlich leben wir im 21. Jahrhundert und vertreten recht verbreitet die Denkweise der Toleranz. In einigen Bereichen sind diese Modernität und die Freiheit der eigenen Gefühle aber noch nicht angekommen.
Der Fussball ist so ein Bereich. Wie der National-Spieler nun verriet, weiss er um die vielen Hürden, die einem schwulen Fussballspieler im Weg stehen. Er selbst wisse nicht, ob er einem Kollegen wirklich guten Gewissens zum Outing raten könne.
Toni Kroos: Outing würde viel Gegenwind bringen
Im Gespräch mit dem «GQ»-Magazin erklärte der 30-Jährige nun: «Mein gesunder Menschenverstand sagt mir natürlich, dass das im 21. Jahrhundert jeder frei ausleben sollte. Ich weiss aber nicht, ob ich jemandem raten würde, sich als Aktiver zu outen. Auf dem Platz wird ja manchmal mit gewissen Wörtern um sich geworfen.»
Auch die Gefühle der Fans könne man nie im Vorfeld erahnen oder später beeinflussen. Das könne durchaus dazu führen, dass ein schwuler Fussballspieler dann doch beschimpft oder abgewertet werden könnte. Unterstützung bekäme der Spieler bestimmt auch viel, aber sicherlich auch eine Menge Gegenwind.
Aus diesem Grund outen sich die meisten Fussballspieler erst nach ihren Karrieren. Ein Beispiel dafür ist Nationalspieler Thomas Hitzlsperger (38), der sich erst nach seiner aktiven Spielzeit outete. Er war damit der erste deutsche Fussballer, der offiziell als homosexuell bekannt ist.