Unermüdlicher, nostalgischer Woody Allen: «A Rainy Day in New York»
Der neue Woody Allen Film ist etwas für Romantiker, speziell für Liebhaber von New York City. Die Stadt strahlt auch bei Regen einen besonderen Charm aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neuste Film von Woody Allen trägt den Namen «A Rainy Day in New York».
- Der Film ist etwas für Romantiker und Liebhaber des «Big Apple».
Und jährlich grüsst Herr Woody Allen. Kaum, dass mal ein ganzes Jahr vergeht, ohne dass der Regie-Meister ein neues Kinostück lanciert.
2018 gab’s tatsächlich mal keinen neuen Allen. Nun aber startet «A Rainy Day in New York». Eine unspektakuläre und doch charmant-romantische Stadt-Geschichte rund um ein junges Pärchen (gespielt von Elle Fanning und Timothée Chalamet). Auch in kleineren Rollen ist die Besetzung bei Allen gewohnt prominent: Der Brite Jude Law und die Amerikanerin Selena Gomez sind ebenfalls mit dabei.
Woody Allen führt uns durch New York
Längst schon wollte Gatsby seiner College-Flamme Ashleigh sein New York zeigen: so ein richtig rundes, richtig romantisches Wochenende, mit allem Drum und Dran, etwas Luxus, gutem Essen und viel Jazzmusik. Die fleissige, wenn auch arg naive Ashleigh konnte ein Interview in Manhattan ergattern mit einem angesagten Regie-Guru.
Vor Ort kommt alles etwas anders, vieles geht schief. Gatsby muss sich mehr oder weniger allein zurechtfinden. Ashleigh rutscht immer weiter hinein in die verlockenden Untiefen der New Yorker Kunst-Boheme.
Gatsby, der aus wohlhabendem Hause kommt, flüchtet sich nicht nur ins geliebte Glücksspiel, nein, auch in die Arme einer Edelhure. In einer hübsch komponierten Sequenz präsentiert er schliesslich diese neue Bekanntschaft seiner Mutter auf einer Edelparty. Woody Allen nimmt uns dabei mit in ein New York der Bildung und des Geldes. Ein New York gleichwohl, in dem man das Wort «Republikaner» (die Partei Donald Trumps) nur hinter vorgehaltener Hand ausspricht.
Ein Film für New-York-Romantiker
«Rainy Day» ist vielmehr ein Film für (New York-)Romantiker.
In einer wunderbaren Szene erklärt Gatsby seiner Flamme, was es mit SoHo auf sich hat. Es ist das ehemalige Künstlerviertel im Süden Manhattans. Früher sei der Bezirk sehr hip gewesen, so Gatsby, enorm angesagt. Dann aber seien sukzessive alle nach Tribeca und später Brooklyn gegangen.
Und jetzt, im New York der Gegenwart, da wohnen sie alle wieder bei Mama. Hübscher kann man die Folgen der sogenannten Gentrifizierung kaum auf den Punkt bringen.
Sieht man aber ab von allen politischen Implikationen und lässt man sich ein auf die romantische N.Y.-Reise, dann macht das Ganze nicht nur Sinn, sondern auch Spass. Zumal hier mal wieder ein Wetterphänomen namens Regen, was auch im Kino eher schlecht wegkommt, zu seinen Ehren kommt.
Und der unermüdliche Woody Allen? Der hat jüngst in Spanien seinen 51. Film abgedreht.