13. AHV-Rente: «Alles anders nach der Pandemie»
Politik-Chef Matthias Bärlocher analysiert die Abstimmungsresultate – für den langjährigen Bundeshausredaktor steht fest: «Nach der Pandemie ist alles anders!»
Das Wichtigste in Kürze
- Heute hat das Stimmvolk über die 13. AHV-Rente und die Renteninitiative entschieden.
- Bei der 13. AHV-Rente können die Gewerkschaften einen historischen Sieg erringen.
- Nau.ch-Politik-Chef Matthias Bärlocher zu den Besonderheiten dieses Abstimmungssonntags.
Jetzt ist es offiziell: Ab 2026 erhalten Rentnerinnen und Rentner in der Schweiz eine zusätzliche AHV-Rente. Volk und Stände haben die Volksinitiative mit 58,24 Prozent Ja-Stimmen-Anteil angenommen.
Dabei stechen einige Aspekte ins Auge, wie Nau.ch-Politik-Chef Matthias Bärlocher erklärt: Es ist die erste gewerkschaftliche Initiative überhaupt, die von der Schweizer Stimmbevölkerung angenommen wird.
Überdies fällt das Resultat unerwartet deutlich aus. Schliesslich war auch die Stimmbeteiligung historisch hoch. Rund 59 Prozent der Stimmberechtigten haben abgestimmt – das achtbeste Resultat seit 1971.
Mangelnde Alternativen und verändertes Abstimmungsverhalten?
Als möglichen Grund führt der langjährige Bundeshausredaktor den «Mangel an Alternativen» ins Feld: «Viele sehen den Bedarf, den einkommensschwächeren Menschen mehr Renten zuzusprechen – hatten aber keine Alternative in Form eines Gegenvorschlags.»
Ein weiterer Faktor, der den Gewerkschaften heute in die Hände gespielt haben könnte: «Es scheint so, als werde nach der Pandemie anders abgestimmt.» So hätte sich das Abstimmungsverhalten etwas verschoben – nicht «linker oder sozialer» – aber möglicherweise egoistischer? Heute haben viele Schweizerinnen und Schweizer einer Vorlage zugestimmt, weil sie vielleicht selbst eines Tages davon profitieren werden.
Jetzt gilt es, diese Veränderung genau zu beobachten: «Entwickelt sich das zu einer Spaltung der Gesellschaft? Oder führt es gar zu einer sozialeren Gesellschaft?» Auf keinen Fall können die Gewerkschaften darauf setzen, dass sich dieser Trend nun unendlich weiterführt. «Was genau in dieser Pandemie passiert ist, was genau die Unterschiede sind zwischen vor und nach der Pandemie: Das muss sich zuerst zeigen!»