Alain Berset als Hoffnungsträger für «totalen Frieden» in Kolumbien
Der kolumbianische Präsident, Gustavo Petro verfolgt das ambitionierte Ziel des «totalen Friedens» im Land. Die Hoffnung liegt auch auf Alain Berset.
Das Wichtigste in Kürze
- Die kolumbianische Regierung von Gustavo Petro treibt den Friedensprozess an.
- Bundespräsident Alain Berset stattet dem Land einen mehrtätigen Besuch ab.
- Dieser sei entscheidend für den "totalen Frieden", schreibt die wichtigste Zeitung.
Der Besuch von Bundespräsident Alain Berset in Kolumbien schürt im südamerikanischen Land grosse Hoffnung. Die meistgelesene Tageszeitung «El Tiempo» titelt vielsagend: «Ein entscheidender Besuch für den ‹totalen Frieden›».
Der «totale Frieden» beschreibt eines der ehrgeizigsten Ziele der Regierung von Präsident Gustavo Petro. Knapp drei Monate nach seinem Amtsantritt hat der kolumbianische Kongress das Gesetz dazu verabschiedet. Damit ist der Präsident ermächtigt, mit den Rebellengruppen Farc und ELN und kriminellen Banden, die mit dem Drogenhandel in Verbindung stehen, Verhandlungen aufzunehmen.
Die Schweiz ist neben Deutschland, Schweden und Spanien einer von vier Begleitstaaten des Friedensprozesses zwischen der Rebellengruppe ELN und der Regierung. Deshalb tauscht sich der Bundespräsident mit diesen Verhandlungsdelegationen aus. Am morgigen Donnerstag steht ein Treffen mit Präsident Gustavo Petro auf dem Programm.
Alain Berset erster ausländischer Präsident in Armenviertel
Bereits am Dienstag besuchte Alain Berset in der von Armut betroffenen Stadt Buenaventura Hilfsprojekte. Er war der erste ausländische Präsident in den Armenvierteln. Die Stadt ist Auffangbecken für Geflohene aus den umliegenden ländlichen Gebieten. Kolumbien gehört, nach Syrien und der Ukraine, zu den Ländern mit den meisten Binnenvertriebenen.
Im Gespräch mit Keystone-SDA betonte Berset die Rolle, die der Frieden auch für die humanitäre Lage in den Gebieten bedeute. Der Besuch der Schweizer Delegation sei wichtig, um die Probleme auf die politische Agenda zu bringen. Die Schweiz unterstützt in der Region seit Jahren Projekte zur Stärkung der Zivilgesellschaft, zum Schutz der Bevölkerung und zur Förderung politischer Teilhabe.