Alain Berset braucht nicht nur am WEF Fun und Pleasure
Innenminister Alain Berset hat die Kontaktmöglichkeiten am WEF fleissig genutzt. Er verteidigt das Forum als wichtige Dialog-Plattform.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Alain Berset traf sich am WEF mit Amtskollegen und Vertretern der Wirtschaft.
- Diese Treffen seien wichtig, denn den Dialog zu vermeiden, sei überhaupt keine Lösung.
- Berset befürwortet deshalb Ueli Maurers Aufruf «have fun and pleasure!»
Was hat ein Kultur-, Sozial- und Gesundheitsminister an einem Wirtschaftsforum zu suchen? Sehr viel, wenn man Bundesrat Alain Berset Glauben schenken darf. Er hat sich zusammen mit Amtskollegen zum Beispiel mit den Chefs von Pharmafirmen getroffen. Es sei sehr interessant gewesen.
EU redet lieber über Brexit
Interessant, aber nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Die Öffentlichkeit interessiert sich so oder so mehr für die Gespräche mit EU-Vertretern. Was sind die Signale bezüglich der verzwickten Lage mit dem Rahmenabkommen? «Die grosse Herausforderung für alle Europäer ist der Brexit.» Dieser habe Priorität – nicht die Schweiz.
Und doch sei das WEF eine sehr gute Gelegenheit zu erklären, was die Schweiz mache. «Wir müssen anschauen, welche Punkte im Rahmenabkommen gut sind und welche problematisch», erklärt Berset. Erst dann werde entschieden.
Alternativloses WEF
Was aber hält der SP-Magistrat von den Protesten gegen das WEF? Die Juso um Präsidentin Tamara Funiciello wettert gegen die Superreichen, die 16-jährige Klima-Aktivistin Greta Thunberg klagt, es werde nicht zugehört. «Was wäre die Alternative? Den Dialog zu vermeiden?», fragt Berset provokativ. «Das geht überhaupt nicht!» Dialog sei elementar, nicht nur am WEF, aber auch hier. Denn: «All diese Treffen sind Treffen zwischen Menschen.»
Insofern sei die Aussage von Bundespräsident Ueli Maurer völlig richtig. Nein, nicht die zum Fall Khashoggi. Sondern sein Aufruf «have fun and pleasure». Das gehöre dazu, bei Alain Berset vorzugsweise mit dem luxemburgischen Premier Xavier Bettel. Mit ihm ist er auch schon in Brüssel um die Häuser gezogen.