Auch Jugendliche ohne Berufsabschluss erhalten Kompetenznachweis

Keystone-SDA
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Bern,

Jugendliche, die keine zweijährige Attestlehre schaffen, sollen sich dank eines individuellen Kompetenznachweises dennoch auf eine Stelle bewerben können.

Ein junge Frau macht eine Lehre bei der Post in der Filiale Spalen in Basel.
Nicht alle Jugendlichen schaffen eine Lehre. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Arbeitsmarkt-Einstieg soll für Jugendliche ohne Berufsabschluss erleichtert werden.
  • Dazu will der Schweizerische Gewerbeverband den individuellen Kompetenznachweis erweitern.

Wie der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) heute Freitag mitteilte, soll eine Ausweitung des individuellen Kompetenznachweises (IKN) die Chancen von Menschen ohne Berufsabschluss auf dem Arbeitsmarkt verbessern.

Nach einer mehrjährigen, vom Bund mitfinanzierten Pilotphase haben der Verband und seine Verbundspartner (Organisationen der Arbeitswelt, Bund, Kantone) die Voraussetzung für die Ausweitung des IKN auf Ausbildungen ausserhalb der beruflichen Grundbildung geschaffen.

Der IKN zeigt potenziellen Arbeitgebern auf, welche Fähigkeiten der Jugendliche bisher erworben hat, auch wenn er oder sie die Abschlussprüfung der zweijährigen beruflichen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) nicht bestanden hat. Diese «verkürzte» Lehre gibt es seit 2004. Sie vermittelt Qualifikationen für Berufe mit einfacheren Anforderungsprofilen.

Einstieg in berufliche Grundbildung erleichtern

Empfohlen wird die Ausweitung von sgv und Partnern, weil sie die Integration von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt fördert, indem sie den Einstieg in die berufliche Grundbildung erleichtert. Für die Betriebe sei die Ausweitung vorteilhaft, weil sie Bewerbungen dank der standardisierten verständlichen Form leichter bewerten könnten.

Der IKN orientiert sich am Qualifikationsprofil und den Handlungskompetenzen der über fünfzig EBA-Grundausbildungen, welche den Arbeitgebern geläufig sind.

Klare Vorgaben für IKN-Ausbildungen

Will ein Betrieb die IKN-Ausbildung anbieten, muss er klare Vorgaben einhalten: Die Ausbildung muss zwei Jahre dauern, über einen standardisierten Bildungsplan verfügen und sich an den Handlungskompetenzen der EBA-Grundbildungen orientieren. Verlangt wird zudem, dass die Kompetenzen, die dem Lernenden vermittelt wurden, mit einer Lern- und Leistungsdokumentation strukturiert erfasst und beurteilt werden.

Ob ein Betrieb die IKN-Zulassung erhält, entscheidet der nationale Dachverband der jeweiligen Berufsorganisation. Zulassungsanträge können dort gemäss der Mitteilung ab sofort beantragt werden.

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