Bauernpräsident Markus Ritter spürt Druck wegen Bundesrats-Nachfolge
In der Frage um die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd sagt ein Favorit nach dem anderen ab. Das bekommt Bauernpräsident Markus Ritter zu spüren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mitte sucht nach einer Nachfolge für Viola Amherd – bisher gibt es aber nur Absagen.
- Bauernpräsident Ritter berichtet, dass sich nun viele Leute an ihn wenden.
- Er überlegt sich tatsächlich eine Bundesratskandidatur.
Viola Amherd hat letzte Woche überraschend ihren Rücktritt aus dem Bundesrat verkündet.
Doch eine Nachfolge für sie zu finden, gestaltet sich als schwierig. Denn: Ein Topfavorit nach dem anderen sagt ab.
Isabelle Chassot, Benedikt Würth, Gerhard Pfister, Heidi Z'graggen, Philipp Matthias Bregy, Martin Candinas – alle haben verzichtet.
Der Mitte gehen die Kandidaten aus. Das bekommt auch Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter zu spüren. Er sagt gegenüber «CH Media»: «In den letzten zwei Tagen kamen die Leute von allen Seiten her auf mich zu. Und baten mich, eine Kandidatur ernsthaft zu überlegen.»
Wer kandidieren will, hat noch bis am 3. Februar Zeit, um sich zu melden. Und Ritter überlegt sich tatsächlich eine Bundesratskandidatur.
Er sei mit Mitte-Fraktionschef Bregy in Diskussionen. Ebenso mit der Findungskommission, der Mitte des Kantons St. Gallen und dem Schweizer Bauernverband.
Er überlege sich auch bereits, wo man im Verteidigungsministerium was anpacken müsste.
Entscheid «ist nicht einfach»
Dass die Suche nach Kandidierenden sich als Herausforderung erweist, wundert Ritter nicht. Er erklärt: «Alle starken Politikerinnen und Politiker der Mitte sind in Verantwortungen eingebettet.»
Nun müsse man innerhalb von zwei Wochen abwägen, ob man alles Bisherige im Beruflichen für ein Bundesratsamt aufgeben will. «Das ist nicht einfach», so der Bauernpräsident. «Kaum einer oder eine hat sich bisher wirklich vertieft damit auseinandergesetzt.»
Das sei jedoch keine Entschuldigung für die Partei. Es gebe die Erwartung, dass die Mitte «eine hervorragende Lösung» für die Nachfolge von Amherd bietet. «Und die Mitte muss ihr Bestes geben, dass sie diesen Erwartungen gerecht wird», hält Ritter fest.