Berner SVP schickt Rösti und Salzmann ins Bundesrats-Rennen
Die Findungskommission der SVP wird zwei Berner Vertreter auf Herz und Nieren prüfen. Die Kantonalpartei nominiert sowohl Albert Rösti wie auch Werner Salzmann.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Berner SVP schickt mit Albert Rösti und Werner Salzmann zwei Kandidaten ins Rennen.
- Die Kantonalpartei vermeidet es somit, eines der Schwergewichte zu brüskieren.
- Beide Berner haben intakte Chancen, Nachfolger von Ueli Maurer zu werden.
Der Berner Ständerat Werner Salzmann lancierte das Bundesrats-Rennen und gab als erster SVPler seine Kandidatur bekannt. Nur wenig später folgte aus der gleichen Kantonalpartei Albert Rösti, der ebenfalls Bundesrat werden will.
Das sorgte für Spekulationen, wonach einer der beiden valablen Kandidaten bereits in der ersten Runde scheitern könnte. Denn der Vorstand der Berner SVP musste sich entscheiden, wen sie offiziell ins Rennen schickt.
Rösti und Salzmann bleiben Kandidaten
Das hat dieser am Donnerstagabend getan und eine elegante Lösung gefunden. Statt eines der beiden Schwergewichte zu brüskieren, nominiert sie gleich beide als offizielle Kandidaten.
Mit Ständerat Salzmann und Nationalrat Rösti stünden zwei erfahrene Politiker bereit, schreibt die Berner SVP in ihrer Mitteilung. Beide seien «willens und bestens qualifiziert, diese Aufgabe im Bundesrat anzupacken und zu erfüllen».
SVP: Albert Rösti bleibt Top-Favorit
Albert Rösti gilt trotz starker Konkurrenz weiterhin als Top-Favorit auf die Nachfolge von Ueli Maurer. Der Berner ist zwar ins Sperrfeuer von Parteikollege Roger Köppel und dessen «Weltwoche» geraten. Das dürfte ihm aber keineswegs schaden.
Denn Köppel ist nicht nur bei der politischen Konkurrenz unbeliebt. Selbst in der SVP-Fraktion misstrauen ihm nach kritischen Berichten einige. Sachpolitiker Rösti hat auch deshalb hervorragende Chancen, aufs offizielle Ticket zu kommen.
Nicht zu unterschätzen ist nach der Nomination aber auch Werner Salzmann. Der Sicherheitspolitiker holte für den Kanton Bern den Ständeratssitz zurück zur SVP, was Rösti zuvor nicht geschafft hatte. Salzmann wäre als Offizier prädestiniert für das womöglich freiwerdende VBS.
Die beiden Berner müssen nun wie alle andere Kandidaten am 11. November bei der Findungskommission antreten. Diese sucht nach Leichen im Keller und macht der SVP-Fraktion Empfehlungen.
Die Fraktion entscheidet am 18. November endgültig, wer aufs Wahlticket kommt. Die Bundesversammlung wählt das neue Bundesratsmitglied dann am 7. Dezember.