Brasserie Lorraine verweigert SVP-Promis das Feierabendbier
Spitzenvertreter der SVP statteten der Berner Lorraine-Brasserie einen Besuch ab, um zu diskutieren. Erich Hess, Thomas Aeschi & Co. wurden aber nicht bedient.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine prominente SVP-Clique wollte die Session mit Bier in der Brasserie Lorraine beenden.
- Die Truppe um Thomas Aeschi, Thomas Matter und Erich Hess wurde nicht bedient.
- Nationalrat Matter beklagt sich, sie seien als Rassisten verunglimpft worden.
Die Brasserie Lorraine in Bern sorgt seit Monaten für Schlagzeilen über die Schweiz hinaus. Seit dem Konzert-Abbruch wegen «kultureller Aneignung» diskutiert das Land darüber, ob weisse Menschen Rastas tragen dürfen und ob die Winnetou-Filme noch zeitgemäss sind.
Letzte Woche erregte der Rausschmiss von Armeeangehörigen die Gemüter, wie die Zeitung «20 Minuten» berichtet hatte. Eine Handvoll Soldaten wurde des Lokals verwiesen, weil keine Uniformen toleriert würden. Die jüngste Episode brachte das Fass selbst im Bundeshaus zum Überlaufen.
Brasserie Lorraine: Überrschungsbesuch von SVP-Promis
Während die Posse auf der linken Ratsseite bloss für Augenrollen sorgte, schäumen die Bürgerlichen. Eine prominente Delegation der SVP besuchte gemäss Nau.ch-Informationen kurz vor Ende der Herbstsession das linke Lokal. Bedient wurden die Nationalräte aber nicht.
Was ist passiert? SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi, Parteileitungsausschuss-Mitglied Thomas Matter, Nationalrat Mike Egger und Bern-Provokateur Erich Hess wollten ihr Feierabendbier ausgerechnet in der Brasserie geniessen.
Entsprechende Bilder des provokativen Ausflugs liegen Nau.ch vor. Auf Anfrage erklärt Thomas Matter: «Wir wollten mit den Betreibern ins Gespräch kommen, um mehr über die Hintergründe der jüngsten Episoden zu erfahren.»
Matter: Kellnerin beschimpfte uns als Rassisten
Er und seine Polit-Kollegen seien aber ignoriert worden, obwohl er freundlich gefragt habe, ob man eine Bestellung aufgeben könne. «Die Kellnerin meinte, sie wollen uns nicht bedienen, weil wir Rassisten seien», so Matter.
Er habe sie dann nach konkreten Beispielen für rassistisches Verhalten gefragt, worauf diese auf die von Volk und Ständen angenommen Burka-Initiative verwiesen habe. «Da wurde es uns dann zu bunt und wir sind gegangen», erklärt Matter.
Der Zürcher wettert: «Dass gewählte Volksvertreter der grössten Partei des Landes in einem Restaurant nicht bedient werden, ist traurig.» Wirklich erstaunt sei er aber nicht. «Das zeigt einfach die Intoleranz der Linksextremen.»
Die Brasserie Lorraine reagierte bisher nicht auf eine entsprechende Anfrage zum Vorfall.