Das Bundesamt für Statistik reagiert auf die Wahlpanne vom 22. Oktober mit einer geplanten Technologie-Modernisierung.
Wegen eines Programmierfehlers in einem Importskript hat das Bundesamt für Statistik nach den Wahlen vom Oktober falsche Zahlen zu Parteistärken veröffentlicht. (Archivbild)
Wegen eines Programmierfehlers in einem Importskript hat das Bundesamt für Statistik nach den Wahlen vom Oktober falsche Zahlen zu Parteistärken veröffentlicht. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Das Bundesamt für Statistik will seine technische Infrastruktur im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen 2027 modernisieren. Auch die Datenlieferungen durch die Kantone sollen standardisiert werden, wie das Bundesamt am Donnerstag in einem Bericht als Reaktion auf eine Administrativuntersuchung wegen der Panne bei den Wahlen 2023 mitteilte.

In einem der zwei Teilprojekte würden die Empfehlungen in Bezug auf die technischen Gegebenheiten umgesetzt, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) weiter mit. Dazu gehöre, eine Serverumgebung einzurichten sowie die Software zur Systemsteuerung und Datenverarbeitung zu erneuern.

Ziel sei es, das bestehende System durch eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur abzulösen. Diese soll ausgedehnte Testingmöglichkeiten bieten, um Belastungsspitzen an Wahlsonntagen umgehen zu können und gleichzeitig manuelle Eingriffe zu erlauben. Diese würden getätigt, falls es an Wahlsonntagen zu unerwarteten technischen Problemen kommen sollte.

Neuer Datenstandard und Koordinationsgruppe

Nach den Wahlen vom 22. Oktober hatte das BFS fehlerhafte Zahlen zu den nationalen Parteistärken veröffentlicht und erst drei Tage später korrigiert. Ein Programmierfehler in einem Importskript war der Grund, dass in drei Kantonen Stimmen mehrfach gezählt worden waren. Die betroffene BFS-Sektion hätte zudem mehr Kontrollpersonal für Tests gebraucht.

Im anderen Teilprojekt werde das BFS zusammen mit den Kantonen einen neuen gemeinsamen Datenstandard erarbeiten, hiess es am Donnerstag weiter. Es werde angestrebt, diesen 2025 zu verabschieden. Das BFS werde dabei für eine einheitliche Umsetzung sorgen.

Zur Begleitung des Projekts sei zudem eine Koordinationsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundes und aller Kantone, ins Leben gerufen worden. Das Ziel des BFS sei es, dass bis 2027 alle Kantone einheitliche Formate für Wahlen verwenden, sagte BFS-Direktor Georges-Simon Ulrich bereits vor einigen Monaten.

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