Bundesrat

Bundesrat lehnt Anpassung des Selbstständigkeitsstatus ab

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Bundesrat hat gegen die Änderungen im Arbeitsrecht für die Plattform-Wirtschaft gestimmt.

Arbeitnehmende
Eine Initiative fordert, dass der Parteiwillen zur Feststellung, ob die betroffene Person als Arbeitnehmende oder Selbstständigerwerbende gilt, berücksichtigt werden soll. (Symbolbild) - keystone

Der Bundesrat lehnt eine Änderung des Selbstständigkeitsstatus im Arbeitsrecht ab. Mit einer Änderung wäre die Rechtssicherheit der Arbeitnehmenden laut der Landesregierung geschwächt. Konkret geht es um Arbeitende in der Plattform-Wirtschaft, wie beispielsweise Uber.

Der Bundesrat sprach sich somit gegen die parlamentarische Initiative von Jürg Grossen (GLP/BE) aus, wie er am Freitag mitteilte. Die Initiative fordert, dass der Parteiwillen zur Feststellung, ob die betroffene Person als Arbeitnehmende oder Selbstständigerwerbende gilt, berücksichtigt werden soll.

Diese Unterscheidung sei im Sozialversicherungsrecht «sehr wichtig», schrieb der Bundesrat in seiner Stellungnahme. Sie habe Einfluss auf die Beitragspflicht und den sozialen Schutz der Arbeitnehmenden.

Gemäss Bundesrat hat sich das bestehende System bewährt

Gemäss Bundesrat hat sich das bestehende System bewährt und wird laufend optimiert. Er sieht keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf und will beim Status quo bleiben. Gemäss dem Vorschlag würden Erwerbstätige gegen ihren Willen in ein «rechtliches Korsett» gesteckt und ihre wirtschaftliche Tätigkeit «unnötig eingeschränkt».

Der Dachverband der Arbeitnehmenden, Travailsuisse, sprach sich ebenfalls gegen eine Änderung aus. Tausende von Arbeitnehmenden könnten in den Status der Selbstständigkeit «gedrängt» werden, schrieb Travailsuisse im Februar. Sie wären damit nicht mehr gegen Arbeitslosigkeit, Unfall oder Lohnausfall bei Krankheit versichert.

Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) stimmte im Februar Grossens Initiative mit 13 zu 12 Stimmen zu. Mit der Vorlage sollen für die Unterscheidung zwischen Selbstständigerwerbenden und Arbeitnehmenden neu auch allfällige schriftliche Parteivereinbarungen berücksichtigt werden.

Eine Kommissionsminderheit habe gefordert, nicht auf die Vorlage einzutreten. Gemäss der Kommission sollte die Vorlage für die Sommersession bereit sein.

Kommentare

User #4001 (nicht angemeldet)

Ist schon richtig so. Andersrum würden Auftraggeber wie Uber und andere sich vor ihren Pflichten als Arbeitgeber drücken und sich als Auftraggeber positionieren, so wie zB. DPD oder Valora, die sich komplett aussen vor sehen, wenn es um Arbeitsnehmer Rechte geht. Sie beschäftigen ja sozusagen nur "Subakkordanten" die sich als Selbständige um alles kümmern müssen. Somit sind diese Auftraggeber von allen Pflichten als Arbeitgeber befreit.

User #1286 (nicht angemeldet)

Welches System hat sich bewährt? Hat man Arbeitnehmer oder Selbstständige gefragt? Wohl kaum. Nur noch Bevormundungstatendrang.

Weiterlesen

50-Stunden-Woche Arbeitszeit Liberalisierung Arbeitsrecht
302 Interaktionen
50-Stunden-Woche?

MEHR BUNDESRAT

EU Schweiz Rahmenabkommen
1 Interaktionen
Bundesrat
SVP
14 Interaktionen
Milderung
Beat Jans Nachhaltigkeitsinitiative
173 Interaktionen
10-Mio.-Schweiz
Franken
1 Interaktionen
Reduzierung

MEHR AUS STADT BERN

Schüsse
9 Interaktionen
Schüsse in Bern
Schüsse
9 Interaktionen
Schüsse in Bern
Mindestlohn
15 Interaktionen
Beschwerden
bern
58 Interaktionen
Zufallsopfer?