Cédric Wermuth kritisiert Spende von Thomas Matter an Bettina
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Mann Thomas Matter spendet 100'000 Franken für die Therapie der kranken Bettina.
- Das sei «scheinheilig und verlogen», sagt SP-Nationalrat Cédric Wermuth.
- Die SVP sei dafür verantwortlich, dass Medikamente nicht bezahlbar seien.
Die an einer Muskelatrophie leidende Bettina aus Dietikon sammelt Geld. Mit diesem soll ihre teure Therapie bezahlt werden. Das Crowdfunding «Bettina will leben» sorgt schweizweit für Aufsehen.
Auch SVP-Nationalrat Thomas Matter hat Wind davon bekommen. Als er und seine Frau im Radio davon hörten, hätten sie sich entschieden, 100'000 Franken beizusteuern.
Der gemäss «Bilanz» über 100 Millionen schwere Zürcher begründet dies damit, dass das Geld so besser investiert sei, als es in die «Asylindustrie» zu stecken.
«Verknüpfung mit Asylpolitik ist absurd»
Mit der wohltätigen Wahlkampf-Aktion eckt der Wirtschaftschef der grössten Partei des Landes aber auch an. SP-Nationalrat Cédric Wermuth geht das Schicksal von Bettina zwar ebenfalls ans Herz.
Die Spende von Matter bezeichnet er aber als «scheinheilig und verlogen». Einerseits sei die Verknüpfung mit der Asylpolitik «absurd». Anderseits sei es die SVP, welche «jegliche Regulierung der Pharma-Branche blockiert».
Ist die SVP schuld an «Fantasiepreisen?
Als Wirtschaftschef der SVP sei Matter «einer der Hauptschuldigen, dass Pharmafirmen kranke Menschen und die Sozialversicherungen mit Fantasiepreisen erpressen können.»
Fakt ist: Mit EMS-Chefin Magdalena Martullo-Blocher sitzt eine der mächtigsten Pharma-Lobbyistinnen für die SVP im Nationalrat. Die Tocher von Parteiübervater Christoph Blocher ist Präsidentin des wirtschaftspolitischen Ausschusses des Pharmaverbands scienceindustries.