Christlichdemokratische Volkspartei will neue Mitte-Partei mit BDP
Die BDP und die christlichdemokratische Volkspartei haben Gespräche aufgenommen zur möglichen Formierung einer neuen Mitte-Partei.
Das Wichtigste in Kürze
- Die BDP will mit der CVP Gespräche starten, um eine neue Mitte-Partei zu gründen.
- Der BDP-Vorstand will eine entsprechende Befragung der Parteibasis beginnen.
- Die CVP ihrerseits hatte jüngst bereits eine parteiinterne Umfrage gestartet.
Die BDP und die christlichdemokratische Volkspartei (CVP) haben Gespräche aufgenommen zur möglichen Formierung einer neuen Mitte-Partei. Dies kündigte BDP-Parteipräsident Martin Landolt in einem Interview mit den Zeitungen des CH-Media-Verlags an.
«Ich habe CVP-Präsident Pfister mitgeteilt, dass ich ein Mandat habe, um offiziell Gespräche aufzunehmen», sagte der 51-jährige Glarner Nationalrat. «Wir wollen prüfen, ob die Gründung einer neuen Mitte-Partei machbar ist.»
Landolt: «»Muss sich nicht an Parteinamen klammern»
Der BDP-Vorstand will laut Landolt nach einem einstimmigen Beschluss in der kommenden Woche eine entsprechende Befragung der Parteibasis beginnen. Die christlichdemokratische Volkspartei ihrerseits hatte jüngst bereits eine parteiinterne Umfrage gestartet, unter anderem zu einem neuen Parteinamen. Äussere die Basis beider Parteien den Wunsch, eine neue gemeinsame zentrierte Werteheimat zu gründen, sollten sie dies tun, meinte Landolt. «Man muss sich nicht um jeden Preis an einen Parteinamen klammern, wenn man seinen Werten treu bleiben will.»
Eine neue Partei soll rasch gegründet werden. «Wir müssten als neue Partei möglichst lange vor den Wahlen 2023 aktiv sein können», erklärte Landolt weiter. Er signalisierte auch Gesprächsbereitschaft für eine nähere Anbindung gegenüber der EVP und der GLP.
Landolt spricht für Sachpolitik, Vernunft und Kompromissfähigkeit
Inhaltlich stellt sich Landolt die mögliche neue Mitte-Partei als einen eigenständigen Pol vor. Die Partei müsse einen gewissen Führungsanspruch haben, der von der Öffentlichkeit und den Medien wahrgenommen werde. «Sie soll jene Werte verkörpern, die uns schon heute auszeichnen: lösungsorientierte Sachpolitik, Kompromissfähigkeit, Masshalten, eine Politik der Vernunft und Machbarkeit.»
Die BDP wurde 2008 als Abspaltung der SVP gegründet und hat seither stets an Stärke eingebüsst. Bei den eidgenössischen Wahlen 2019 lag sie bei 2,4 Prozent weit hinter SVP (25,6), Grünen (13,2), und GLP (7,8) zurück. Im Parlament schlossen sich CVP, BDP und EVP zu einer Mitte-Fraktion zusammen. Diese bildet nach der SVP und der SP die drittstärkste Fraktion.