Christoph Blocher spricht über SVP-Favorit Marco Chiesa
Am 22. August wählt die SVP einen neuen Präsidenten: Favorit ist der Tessiner Ständerat Marco Chiesa. Nun äussert sich erstmals Christoph Blocher über ihn.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Chiesa gilt als Favorit für das Präsidenten-Amt der SVP.
- Doch wie nahe steht er Christoph Blocher? Der Übervater der Sünneli-Partei erklärt sich.
Seit Tagen spekulieren Schweizer Medien, wie nahe der künftige SVP-Chef Marco Chiesa Partei-Übervater Christoph Blocher steht. Erstmals nimmt Blocher dazu nun Stellung. «Ich habe ihn auch nicht so gut gekannt», sagt er auf seinem Haussender «TeleBlocher».
Interviewer Matthias Ackeret fragt nach, wie man denn eigentlich Chiesa ausspreche. «Chiesa, mit G sagt man das», antwortet Blocher. Das habe er auch nicht gewusst. Kennengelernt haben sie sich im Tessin.
Die Medien wünschten sich vom Tessiner, dass dieser sich von ihm distanziere, so der pensionierte Politiker. Das sei schon bei Ueli Maurer und Toni Brunner der Fall gewesen. «Die sind nicht darauf hingefallen», lächelt Blocher.
«Alles Suisse Romande»
Dann verspricht sich der 79-jährige. Als es um die Sprache des Tessiners geht, sagt Christoph Blocher: «Man hört, dass er Welscher ist.» Ackeret korrigiert ihn; Chiesa entstamme dem Tessin. «Welsch, Tessin, das ist eigentlich alles Suisse Romande», winkt Blocher ab.
Zur eigentlichen Wahl, die in 15 Tagen bevorsteht, meint der SVPler, alles sei offen. Dies, obwohl der Parteileitungsausschuss der Rechtspartei sich einstimmig für Chiesa ausgesprochen hat. Ob Alfred Heer (ZH) auch antrete, wisse Blocher nicht.
Präsidenten-Position relativiert
Man meine immer, der Parteipräsident sei «dort oben», sagt Blocher. Dabei könne man die Partei auch als nicht-Präsi beeinflussen, sagt er, und nimmt sich prompt als Beispiel. Die eigentliche Rolle des Präsidiums sei es, zu schauen, dass die Partei funktioniert.
Vor allem nach den Wahlen im 2015 seien einige Kantonalparteien «ein bisschen bequemer» geworden. Da müsse jetzt Chiesa schauen, dass sie besser funktionieren. Christoph Blocher sieht die Übernahme des Präsidiums durch einen Tessiner aber als «ganz grosse Chance». Wofür, führt er nicht aus.