Coronavirus: Delta-Anteil in der Schweiz springt auf 71 Prozent
Die ansteckende «Delta»-Variante des Coronavirus setzt sich in der Schweiz durch. Gemäss neuen BAG-Schätzungen ist der Anteil in den letzten Tagen explodiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Innert weniger Tagen hat sich der Anteil der Delta-Variante mehr als verdoppelt.
- Gemäss den neusten Schätzungen des BAG liegt er mittlerweile bei über 70 Prozent.
- Die Mutation gilt als hochansteckend. Die Impfungen schützen aber gegen Erkrankungen.
Seit Tagen ist von rund 30 Prozent die Rede, wenn es um den Anteil von Delta-Infektionen an allen Covid-Ansteckungen geht. Längst ist aber klar, dass sich die «neue» Corona-Variante in Kürze durchsetzen wird.
Das zeigt sich nun auch in den neusten Schätzungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Gemäss neusten Daten aufgrund der Sequenzierungen machte die ursprünglich erstmals in Indien nachgewiesene Variante schon am 29. Juni 70,9 Prozent der Ansteckungen aus.
Delta-Variante des Coronavirus dominiert
Eine Woche zuvor lag der Delta-Anteil demnach noch bei 30 Prozent. Schon bald dürfte die offenbar deutlich ansteckendere Mutation die anderen Varianten also verdrängen. Sprich: Wer sich nun mit dem Virus infiziert, den trifft fast sicher Delta.
Die gute Nachricht dabei: Die in der Schweiz verwendeten Impfstoffe gegen das Coronavirus schützen auch vor Delta.
Dennoch gehen neue Studien davon aus, dass die Wirksamkeit geringer ist als gegen die bisher vorherrschende «Alpha»-Variante. Diese hielt die Schweiz im Winter in Atem.
Auf Anfrage von Nau.ch machte das BAG kürzlich neue Zahlen publik. Seit Ende Januar haben sich 223 Personen trotz doppelter Impfung mit dem Coronavirus infiziert.
Bisher kein Anstieg bei Hospitalisationen
Wie viele davon auf Delta entfallen, ist nicht bekannt. Die Dunkelziffer der trotz Impfung angesteckten Personen dürfte deutlich höher liegen. Dennoch zeigen die Zahlen, dass der Schutz zumindest im Moment noch gut funktioniert.
Die Fallzahlen steigen seit rund zwei Wochen rapide an. Bei den Hospitalisationen und Todesfällen ist indes noch kein «Delta-Effekt» zu beobachten. In Grossbritannien, wo Delta schon lange dominant ist, zeichnet sich ein ähnlicher Verlauf ab.
Ob und inwiefern steigende Fallzahlen aufgrund der Delta-Variante einen Einfluss auf die Pandemie-Politik haben, zeigt sich wohl erst am 11. August. Dann trifft sich der Bundesrat zur ersten Sitzung nach den Sommerferien.