Coronavirus: Testzentren schliessen wegen Gratis-Ende noch nicht
Ab 2023 sind Covid-Tests kostenpflichtig – ausser, sie werden ärztlich angeordnet. Das ist der Lichtblick für die Testzentren, denen eine Schliessung droht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund übernimmt die Kosten für Tests auf das Coronavirus ab dem neuen Jahr nicht mehr.
- Ein kantonales Testzenter in Basel-Landschaft hat deswegen seine Schliessung angekündigt.
- Private Anbieter warten zuerst einmal ab, wie die Bevölkerung reagieren wird.
Nach bald drei Jahren Pandemie ist es fertig mit der Gratis-Testerei wegen des Coronavirus. Der Bund übernimmt ab 2023 die Kosten nicht mehr, wie der Bundesrat gestern entschieden hat. 2020 und 2021 hat der Bund für die Tests 2,7 Milliarden Franken bezahlt. Ein grosser Teil davon ist zu privaten und kantonalen Testzentren geflossen.
Die Kantone haben schon reagiert. Das kantonale Testzenter in Pratteln BL beispielsweise schliesst Ende dieses Jahres: Die Nachfrage sei in den letzten Wochen stark zurückgegangen. Und die Behörden glauben, dass diese noch mehr sinken wird, sobald jede und jeder selbst für die Kosten aufkommen muss.
Auch der Kanton Bern passt seine Tätigkeiten an. Die Direktion für Gesundheit, Soziales und Integration führt jetzt schon keine Liste mehr mit «aktiven Testorten». In Spitälern, Apotheken, Arztpraxen und Labors könne man sich weiterhin testen lassen, heisst es. Nur müsse man sich im Vorfeld direkt bei den Anbietern informieren.
Coronavirus: Tests auf Rezept wird es noch geben
Private Testzentren könnten vor dem Ende stehen. In der Region Zürich und Schwyz hat die City Integration Switzerland GmbH Zentren an elf Standorten aufgebaut: Das Unternehmen operiert unter der Marke «Corona-Testing.ch». Bereiten sie sich auch auf eine Schliessung vor?
«Nein, wir schliessen nicht», antwortet Nino Däscher, Leiter des operativen Betriebs. «Aber wir werden wahrscheinlich unsere Kapazität etwas herunterfahren.» Es komme auf das Verhalten der Bevölkerung an, ob sie sich weiterhin testen lassen wolle – trotz Kosten.
Viele Sachen seien auch unklar, so Däscher. Etwa, wenn der Test auf das Coronavirus auf ärztliches Rezept angeordnet werde. Dann könnten nämlich die Krankenkassen die Kosten übernehmen, «vorbehaltlich der Franchise und des Selbstbehalts», wie der Bundesrat schreibt.
Je nachdem müsste also Corona-Testing.ch das Angebot anpassen. Fest stehe aber, dass man weiterhin Corona-Tests anbieten möchte. «Zu einem möglichst fairen Preis», fügt Däscher hinzu.