Dank Lego: Albert Rösti ist schlauer als Donald Trump
Bundesrat Albert Rösti beweist, dass er mehr Ahnung von Technik hat als Donald Trump, indem er zugibt, sie auch nur dank Kinderspielzeug zu verstehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Magnete, wie funktionieren sie? Und wie sag ich‘s meinem Volk?
- Albert Rösti kann auf eine reiche Erfahrungswelt zurückgreifen.
- Donald Trump zwar nicht, was ihn natürlich nicht davon abhält, es dem Volk zu sagen.
Technik, die viel Geld kostet: Wie erkläre ich das der Bevölkerung? Das haben sich Albert Rösti und Donald Trump gefragt. Rösti hat eine gute Antwort, Trump hat sich blamiert.
Und das kam so: Eigentlich ist Albert Rösti ja Verkehrsminister. Darum ist er zuständig für Autobahnen mit bis zu sechs Spuren, ÖV mit zu vielen Pendlern und Güterverkehr, der verlagert werden müsste. Zum Beispiel auf Güterzüge.
Also wird gefördert. Ausser dass sich Links und Rechts über Autobahnspuren aufregen, Pendler sich über Pendler aufregen und darum es alle besser wissen und schon immer gesagt haben.
Im Spielzimmer von Klein-Albert
Nur über den Einzelwagenladungsverkehr regt sich niemand auf und dementsprechend ist das breite Publikum ahnungslos. Trotzdem muss Albert Rösti dem Stimmvolk verkaufen, dass es 180 Millionen Franken spendieren soll, um für alle Güterwagen die digitale automatische Kupplung (DAK) einzuführen.
Rösti löst dies bravourös. Als Erstes auf Augenhöhe begeben: «Zuerst wusste ich nicht so recht, was diese DAK ist.» Dann die perfekte Analogie finden: «Aber ich habe sehr viel Lego-Eisenbahn gespielt.» Es sei ja wohl ein Unterschied, ob man die Lego-Eisenbahn mit Magnet-Kupplungen zusammenhänge oder jeden Wagon einzeln mit einem Schnürchen zusammenbinden müsste.
«Dann sieht man automatisch, die massive Rationalisierung, die besteht», strahlt ein sichtlich stolzer, in nostalgischen Kindheitserinnerungen schwelgender Rösti.
Donald Trump: Keine Kinderstube mit Lego?
Auch Ex-Präsident Donald Trump muss viele Dinge erklären. Warum Mexiko für seine Grenzmauer zahlen soll. Warum er gerne Briefe von Kim Jong-un bekommt. Wie lange die perfekte Krawatte ist.
Oder auch, warum er sich so sehr aufregt über die Geldverschwendung beim Flugzeugträger «Gerald R. Ford». Da ging es nicht um 180, sondern 900 Millionen. Nicht Gesamtkosten, sondern Budgetüberschreitung.
Vereinfacht gesagt: Der Flugzeugträger hat elektromagnetische Flugzeugkatapulte, die sehr grosse Magnete benötigen. Für Trump war sofort klar: Das kann ja gar nicht funktionieren, wie er bei seiner Wahlkampfveranstaltung in Mason City (Iowa) ausführte.
«Die hatten 900 Million über Budget auf diesen blöden elektrischen Katapulten, die nicht funktionierten. Die hatten fast eine Milliarde über Budget auf diesen magnetischen Liften – überlegt mal, Magnete. Nun, alles, was ich über Magnete weiss, ist dies: Gebt mir ein Glas Wasser, ich lasse es über den Magneten fallen, das ist das Ende der Magnete.»
Und er fuhr fort: «Warum haben die nicht John Deere benutzt? Warum haben die nicht die Leute von John Deere eingeflogen? Mögt ihr John Deere? Ich mag John Deere.»
Kein Lego-Zug, kein stabiles Genie
Na, da weiss wohl jemand mehr als der «Haustierratgeber» mit seinem Artikel zum Thema «Die 16 besten Aquarium-Magnete». Und die Leute des Traktor-Herstellers John Deere waren wohl grad in Deutschland unabkömmlich. Aber man soll Menschen nicht allein aufgrund ihrer Kindheit diskriminieren: Nicht jeder hatte ausführlich Gelegenheit, mit Lego-Eisenbahnen zu spielen.
Ich zum Beispiel, und das ist wohl auch der Hauptgrund, warum ich nicht Bundesrat geworden bin. Irgendwie gab es überall immer nur die Brio-Bahn, soweit ich mich erinnere. Mit zur Hälfte defekter Wagen, denn die haben sich immer abgestossen! Müssen wohl nasse Magnete gewesen sein.