Ehefrau von SVP-Werber überwacht den Bundesanwalt
Die Juristin Alexia Heine tritt die Nachfolge von Hanspeter Uster als Chefaufseherin über den Bundesanwalt an. Auch ihr Ehemann ist bekannt - als SVP-Werber.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexia Heine ist ab Januar Präsidentin der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft.
- Die 52-jährige Bundesrichterin ist bekannt für ihre strengen Urteile.
- Auch ihr Ehemann ist bekannt, er macht für die SVP Werbung mit schwarzen Schafen.
Die Aufsichtsbehörde der Bundesanwaltschaft AB-BA bekommt im neuen Jahr eine neue Chefin. Auf den bisherigen Amtsinhaber Hanspeter Uster folgt Alexia Heine. Die 52-Jährige wagt mit der neuen Aufgabe einen weiteren Schritt in einer Karriere, die es schon vorher in sich hatte.
Heine sorgte bisher dank ihrer strengen Urteile für Aufsehen, schreiben die Tamedia-Zeitungen. Bereits während der Disziplinaruntersuchung gegen den früheren Bundesanwalt Michael Lauber bewies sie ihre Zielstrebigkeit.
Sie übernahm 2019 das Verfahren, das für Lauber mit einer Disziplinierung und einer Lohnkürzung endete. Lauber trat in der Folge zurück.
Wer ist Alexia Heine?
Beruflich wie privat legte Alexia Heine bisher einen weiten Weg zurück. Sie ging in Spanien zur Schule, später ging sie auf ein deutsches Gymnasium.
Nach mehreren Studien in Deutschland und Frankreich begann sie dann in St. Gallen ihre Dissertation. Diese hatte das Thema «Der europäische Gerichtshof im Spannungsfeld von Subsidiarität und Integration».
«Bevor ich anfing, meine Dissertation über das Europäische Recht zu schreiben, war ich eine glühende Verfechterin der Europäischen Union». Das erklärte sie 2007 in einem Interview, als sie erfolglos für einen SVP-Nationalratssitz kandidierte.
2012 wurde sie zur Bundesrichterin gewählt. Sie arbeitet heute in der I. sozialrechtlichen Abteilung am Bundesgericht Luzern. Seit 2019 ist Heine Mitglied, seit 2020 Vizepräsidentin der AB-BA.
Ihr Ehemann macht SVP-Werbung
Im selben Interview verteidigte sie die damals sehr umstrittenen SVP-Schafplakate. Die Kampagne stammte von niemand geringerem als ihrem Ehemann, SVP-Werber Alexander Segert. Auch weitere Provokationen der Volkspartei können Segert angerechnet werden.
Er sorgte in jüngster Vergangenheit ebenfalls für Schlagzeilen. Doch in seinem Fall drehte es sich nicht um seine Karriere. Er stand im Verdacht, in den Spendenskandal der deutschen Rechtspartei der AfD verwickelt zu sein.