Exklusiv: SVP-Ständerat Werner Salzmann will Bundesrat werden

Christof Vuille
Christof Vuille

Bern,

Seit Tagen hagelt es bei der SVP Absagen, wenn es um die Nachfolge Ueli Maurers im Bundesrat geht. Nun sagt der Berner Ständerat Werner Salzmann: Ja, ich will.

Werner Salzmann SVP Bundesratskandidatur
Der Berner SVP-Ständerat Werner Salzmann will Nachfolger von Ueli Maurer im Bundesrat werden, wie er Nau.ch verrät. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Berner SVP-Ständerat Werner Salzmann steigt ins Rennen um den freien Bundesratssitz.
  • «Mich reizt die Herausforderung, mich noch stärker für die Schweiz einzusetzen», sagt er.
  • Damit könnte es innerhalb der Berner SVP zum grossen Duell gegen Albert Rösti kommen.

Wer folgt in der Landesregierung auf Ueli Maurer? Diese Frage bewegt auch eine Woche nach dem Rücktritt per Ende Jahr das Land. Denn noch immer gibt es keinen SVPler, der seine Ambitionen öffentlich unterstrichen hat. Das tut nun als erster der Berner Ständerat Werner Salzmann.

Am Dienstag bekundete er erstmals vorsichtig Interesse. Am Freitagmorgen sagt er zu Nau.ch: «Ja, ich will in das Bundesratsauswahlverfahren einsteigen.» Die SVP Mittelland Nord habe ihn bei der Kantonalpartei gemeldet, welche den Eingang der Kandidatur bestätigt habe.

Werner Salzmann Bundesrat SVP
«Ich habe das Anforderungsprofil eingehend studiert und kam zum Schluss, dass ich dieses erfülle», erklärt Salzmann seine Kandidatur für den Bundesrat. - Keystone

Das Wichtigste bei seinem Entscheid sei gewesen, «dass meine Familie hinter mir steht und das tut sie», so der 59-jährige aus Mülchi BE. «Ich habe das Anforderungsprofil eingehend studiert und kam zum Schluss, dass ich dieses erfülle», erklärt Salzmann. Ihn reize die Herausforderung, «mich noch stärker für die Schweiz einzusetzen.»

Werner Salzmann: «VBS wäre offensichtlich prädestiniert für mich»

Salzmann holte 2019 für die SVP den verlorenen Ständeratssitz im grossen Kanton Bern zurück. Der Steuerchefexperte und Agrarfachmann hat sich jüngst vor allem in Armeefragen einen Namen gemacht. Aktuell präsidiert er die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerats, in der Armee trägt er den Grad eines Oberst.

Viola Amherd Werner Salzmann
Sollte Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mitte) Wechselgelüste verspüren, stünde mit Werner Salzmann ein VBS-Vorsteher bereit, sollte er gewählt werden. - Keystone

Sollte Viola Amherd das Verteidigungs-Departement verlassen wollen, wäre Salzmann wohl der perfekte Mann dafür. Das VBS ist bei vielen unbeliebt, der Berner Ständerat wäre als Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission sicher nicht abgeneigt.

Salzmann bestätigt dies ganz offen: «Das VBS wäre offensichtlich prädestiniert für mich. Doch wer für die Landesregierung kandidiert, muss für alle Departemente offen sein.»

Nun folgt wohl «Gigantenduell» gegen Albert Rösti

Mit Salzmanns Kandidatur kommt es wohl zum Kräftemessen in der Berner SVP. Der «TagesAnzeiger» schrieb gar von einem «Gigantenduell», das sich zwischen Salzmann und Albert Rösti abgezeichnet hatte und nun womöglich Realität wird.

Sicher ist: Sowohl Rösti wie Salzmann sind in Kanton und Partei hervorragend verankert. Die Frage wird sein, ob die Berner Sektion der SVP beide Schwergewichte der Findungskommission unter der Leitung von Caspar Baader meldet.

Albert Rösti SVP Salzmann
Die zwei Grössen der Berner SVP Albert Rösti und Werner Salzmann könnten beide für den Bundesrat kandidieren. - Keystone

Dazu müsste aber Rösti bald einmal Klarheit schaffen, was seine Ambitionen betrifft. Der frühere SVP-Präsident hat bisher bloss gesagt, dass er sich Gedanken mache und sich mit Partei und Familie bespreche.

Salzmann bestätigt indes, dass er mit Rösti in Kontakt gestanden ist. Aber: «Wie die Kantonalpartei bei der Nomination vorgehen wird, weiss ich nicht.» Zur Erinnerung: Salzmann präsidierte diese bis im Sommer 2021.

Bedauern Sie den Rücktritt von Ueli Maurer?

Bis am 21. Oktober haben die Kantonalparteien noch Zeit, ihre Kandidaturen zu übermitteln. Nach Anhörungen und Abklärungen nominiert die Bundeshausfraktion die Kandidaten dann endgültig am 18. November. Die Chancen, dass es mindestens einer der beiden Berner aufs Ticket schafft, sind heute drastisch gestiegen.

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