FDP: Grosse Kündigungs-Welle im Generalsekretariat
Innert Kürze kommt es bei der FDP zu gewichtigen Abgängen im Hintergrund. Liegts am neuen Präsidenten Thierry Burkart und dem neuen Generalsekretär Jon Fanzun?

Das Wichtigste in Kürze
- Die FDP verliert Personalchefin, Wahlkampfleiter, Mediensprecherin und weitere Personen.
- Die Kündigungen hätten individuelle Gründe, sagt der neue Generalsekretär Jon Fanzun.
- Im Hinblick auf die Wahlen 2023 werde die FDP hervorragend aufgestellt sein.
Knall auf Fall kündete Petra Gössi im Juni 2021 ihren Rücktritt als FDP-Chefin an. Nach langem Hin und Her wurde der Aargauer Ständerat Thierry Burkart zum Präsidenten gekürt. Ein Glücksfall für den Freisinn, sagen viele.

Personell kam es nach dem Chef-Wechsel indes zu einigen Wechseln. Wahlkampfleiter Damian Müller legte sein Amt nieder, Generalsekretärin Fanny Noghero kündete nach einem knappen Jahr bereits wieder.
Auf sie folgte im Januar 2022 Jon Fanzun, der etwa als persönlicher Mitarbeiter der Bundesräte Didier Burkhalter und Ignazio Cassis tätig war. Unter Fanzun kommt es nun ebenfalls zu zahlreichen Abgängen im Generalsekretariat.
FDP: Gewichtige Abgänge im Generalsekretariat
Wie Nau.ch erfahren hat, kehren die Personalchefin, die Leiterin Administration, der Wahlkampf- und Netzwerkleiter, die Mediensprecherin, der Fraktionssekretär sowie zwei wissenschaftliche Mitarbeitende der FDP den Rücken.
Die meisten der Abgänge wurden nicht kommuniziert, die Personen tauchen im Organigramm zumeist noch auf. Einige der Stellen sind mittlerweile ausgeschrieben. Fanzun bestätigt die Kündigungen auf Anfrage und sagt: «Jeder Verlust tut natürlich weh.»

Doch was steckt hinter dem Aderlass? Die Abgänge hätten «individuelle Gründe» und «keinen Zusammenhang mit dem Wechsel im Parteipräsidium oder im Generalsekretariat», so Fanzun. Eine relativ hohe Fluktuation sei in Parteisekretariaten üblich.
FDP will alle Stellen wieder besetzen
Oft handle es sich um Einstiegsjobs für Junge, man knüpfe rasch Kontakte und ziehe nach einiger Zeit weiter. «Die offenen Stellen werden besetzt und wir haben sehr gute Bewerbungen», so der Generalsekretär.
Sicher ist: Im Hinblick auf die Wahlen 2023 hat die FDP nicht nur neue Exponenten an der Spitze. Auch die Crew im Hintergrund wird zu einem grossen Teil ausgewechselt. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass das Generalsekretariat mit Blick auf die Wahlen 2023 hervorragend aufgestellt sein wird», so Fanzun.
Für die Freisinnigen geht es im Oktober des nächsten Jahres um sehr viel. Die FDP darf keinesfalls verlieren, sonst ist einer der Bundesratssitze von Ignazio Cassis und Karin Keller-Sutter wohl weg.