Flughafen Zürich: Grüne wollen beschlagnahmte Güter retten
Zwei Kantonsräte der Grünen fordern, dass Abfall am Flughafen Zürich besser verwertet wird. Häufig landen Batterien und Elektronik im Müll.
Das Wichtigste in Kürze
- Durch die steigende Anzahl Passagiere steigt die Abfallmenge am Flughafen Zürich.
- Insbesondere bei Transitpassagieren werden Getränke, Kosmetika oder Akkus beschlagnahmt.
- Zwei Grünen-Kantonsräte fordern deshalb ein besseres Recycling der Materialien.
Der Flughafen Zürich hat sich diesen Frühling und Sommer zum Aufreger etabliert: lange Warteschleifen vor den Sicherheitskontrollen sorgen für rote Köpfe. Doch die Grünen Zürich sehen noch eine ganz andere Gefahr: Mit der steigenden Zahl Passagiere häuft sich auch der Abfall. Vor allem bei Transitpassagieren werden oft Gegenstände beschlagnahmt, die am Abflugort noch legal waren und eigentlich voll funktionsfähig sind.
Die Kantonsräte Benjamin Krähenmann und Benjamin Walder haben deshalb einen Vorstoss eingereicht. In Zürich würden volle Wasserflaschen oder Komsetikaw eggeworfen, die zum Beispiel in London nicht beanstandet wurden. Denn am Flughafen Zürich sind nämlich keine modernen Scanner mit Computertomografie im Einsatz, die Gefährliches von Banalem unterscheiden könnten.
Weiterverwendung von konfiszierter Elektronik
Aber auch elektronische Geräte und Batterien werden den Passagieren an der Sicherheitskontrolle abgenommen. Diese Waren seien oftmals neuwertig und enthielten kritische Rohstoffe wie Lithium, merken die beiden Grünen-Kantonsräte an.
Eine Weiterverwendung dieser Geräte und Batterien sei ökologisch sinnvoll und politisch erwünscht. Denn 90 Prozent der Zürcher Stimmbevölkerung hätten sich vergangenes Jahr für die Kreislaufwirtschaft ausgesprochen.
Für das Abfallmanagement des Flughafens verantwortlich ist die Flughafen Zürich AG (FZAG). Weniger als die Hälfte des gesamten Abfalls werde stofflich verwertet, heisst es im Jahresbericht.
Verfassungsauftrag verlangt Recycling von Flaschen, Akkus & Co.
Krähenmann und Walder wollen vom Regierungsrat wissen, inwiefern die FZAG dem Verfassungsauftrag gerecht werde. Denn dieser verlangt Massnahmen zur Vermeidung von Abfällen sowie zur Wiederverwendung und stofflichen Verwertung von Materialien und Gütern.
Als Hauptaktionär der FZAG müsse sich der Kanton Zürich im Sinne der Zürcher Stimmbevölkerung für ein nachhaltiges Abfallmanagement einsetzen. In einem ersten Schritt soll die Kantonsregierung nun eine Auswertung liefern: Wie viele Tonnen Güter die Passagiere letztes Jahr abliefern mussten und wie viel davon von Transitpassagieren stammte.
Auflisten soll der Regierungsrat auch, welcher Art diese Gegenstände hauptsächlich sind und wie mit ihnen weiter verfahren wurde. Im Fokus stehen hier elektronische Geräte, Batterien, Powerbanks, E-Zigaretten und Ähnliches. Ebenso soll aufgezeigt werden, was die FZAG unternimmt, um die gesamte Abfallmenge von über 20'000 Tonnen zu reduzieren. Im Falle der intakten Güter müsse die Wiederverwendung sichergestellt werden.