Frauenstreik: Diana Gutjahr (SVP) verurteilt destruktiven Protest
Der Startschuss für den diesjährigen Frauenstreik ist gefallen. SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr kritisiert die Protestform und das Hauptthema der Kampagne.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gewerkschaftsbund hat den Startschuss für den Frauenstreik vom 14. Juni angegeben.
- Diana Gutjahr (SVP) kritisiert, diese Art des Protests trage nichts Konstruktives bei.
- «Streik ist immer etwas Negatives und bringt nichts, ausser dass er Leute hässig macht»
Auf den Tag genau vier Monate vor dem Frauenstreik vom 14. Juni hat der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) die diesjährige Kampagne lanciert. Hauptthema wird die Arbeitswelt sein. Gestreikt werden soll unter anderem für eine Aufwertung von Branchen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, und gegen Diskriminierung.
Streik «macht Leute hässig»
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr kann dem Streik nicht viel Gutes abgewinnen. «Ein Streik ist immer etwas Negatives und bringt nichts, ausser dass er Leute hässig macht.» Der Thurgauerin stört vor allem der negative und destruktive Aspekt des Streiks, denn die Probleme liessen sich nur im Dialog lösen. Ausserdem brächten sich die Frauen damit selbst in die Opferrolle, was ihnen nur weiter schade.
Die Verantwortung für eine Verbesserung der individuellen Verhältnisse liege bei den Einzelpersonen und nicht etwa bei der Gesellschaft. Jede und jeder müsse sich um seine Bildung und Weiterbildung sorgen. «Das Engagement zahlt sich aus, denn Leistung wird honoriert», sagt die Unternehmerin.
Gutjahr: Kontraproduktive Mindestlöhne
Genau aus diesem Grund sorgten die vom Frauenstreik geforderten Anpassungen der Gesamtarbeitsverträge meist in der Belegschaft für Unmut. «Mindestlöhne stützen mehrheitlich die Angestellten mit mässigem Engagement. Den eifrigen Mitarbeitenden muss ich dann erklären, wieso die weniger tüchtigen ebenfalls mehr Geld kriegen, wenn es um generelle Lohnanpassungen geht», so Gutjahr.
Ausserdem werde der Lohn immer zwischen zwei Parteien – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – beschlossen. «Wer mit dem angebotenen Lohn nicht zufrieden ist, muss eine Stelle nicht annehmen. Das gilt insbesondere auch für Frauen, die den Job genauso gut machen. Sie müssen sich einfach besser verkaufen», so die SVP-Nationalrätin.
Berufswahl vom Lohn abhängig machen
Gemäss SGB liegt der Hauptgrund für die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen an der schlechten Entlöhnung von Berufen mit hohem Frauenanteil. Für Gutjahr kein Argument für die von den Gewerkschaften geforderte «massive Lohnerhöhung». Denn diese müssten schliesslich vom Kunden in Form von Preiserhöhungen bezahlt werden. Stattdessen sollen die Frauen sich bewusst auch für andere, besser bezahlte Berufe entscheiden.
Auch bei den Personen, die sich am Frauenstreik immer in den vordersten Reihen inszenierten, vermisst Gutjahr den konstruktiven Willen. «Diese Personen sollten sich lieber mit den Betroffenen zusammensetzen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Nur erzeugt diese Arbeit halt weniger Aufmerksamkeit in den Medien.»