GLP-Nationalrat Bäumle hat sich von Sondersession abgemeldet
Ende Woche findet eine Sondersession des Nationalrat statt. Doch ein Mitglied will nicht teilnehmen: Ex-GLP-Präsi Martin Bäumle schätzt das Risiko zu hoch ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag und Freitag tagt der Nationalrat an einer Sondersession.
- Doch der ehemalige Grünliberalen-Präsident Martin Bäumle hat sich abgemeldet.
- Das Ansteckungsrisiko sei ihm zu hoch. Er ist bisher alleine mit seiner Entscheidung.
Der Nationalrat wird ab Donnerstag für eine zweitägige Sondersession unter der Bundeshauskuppel zusammensitzen. Dies obwohl das Coronavirus die Schweiz fest im Griff hat. Abwesend sein wird Martin Bäumle, Zürcher Grünliberaler und Gründer der GLP.
Ansteckungsrisiko zu hoch
Bäumle habe sich «aus Vernunft» dagegen entschieden, an der Sondersession teilzunehmen, wie er dem «Blick» erklärt. Das Ansteckungsrisiko sei ihm im Angesicht der steigenden Fallzahlen und Hospitalisierungen zu gross: «Bundesrat und Kantone haben versagt.» Es gebe keine Geschäfte, die nicht verschoben werden könnten oder «meine Anwesenheit notwendig machten», so Bäumle.
Die GLP-Fraktion suchte das Gespräch mit der Verwaltungsdelegation des Parlaments, welche zuständig für das Schutzkonzept ist. Laut Michael Köpfli, dem Generalsekretär der Grünliberalen, hatten mehrere Mitglieder Bedenken. Die Delegation wollte aber die Sondersession «durchstieren», wie Bäumle kritisiert. Aus der GLP-Fraktion ist er der bisher einzige abgemeldete Nationalrat.
Bäumle ist alleine
Auch in den anderen Fraktionen werden voraussichtlich alle Ratsmitglieder dabei sein. Die Maskenpflicht sowie Plexiglasscheiben zwischen den Sitzplätzen würden als genügend erachtet.
Und doch werden sich wohl einzelne Quarantänefälle nicht vermeiden lassen, wie SP-Sprecher Nicolas Haesler sagt. Doch die in der Sondersession behandelten Themen seien zu dringlich.
«Tausende Menschen sind unmittelbar auf Hilfe angewiesen: Unternehmen, Selbstständige und Beschäftigte, die finanziell unter den Auswirkungen der Pandemie leiden», erklärt Haesler.