Impfwoche: Skeptiker hamstern Tickets für Konzerte und schwänzen
Am Montag beginnt die Impfwoche. Herzstück sind die Konzerte mit Promis wie Stress oder Stefanie Heinzmann. Skeptiker haben offenbar schon Tickets gebucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Impfoffensive beginnt offiziell am 8. November mit der landesweiten Impfwoche.
- In dieser Woche treten bekannte Schweizer Musikerinnen und Musiker in fünf Städten auf.
- Massnahmengegner hamstern Tickets und haben vor, die Events zu boykottieren.
Für den Bund ist jede Impfung ein Erfolg. Die Impfoffensive gegen das Coronavirus beginnt offiziell am 8. November mit der Impfwoche, während welcher prominente Musikerinnen und Musiker live auftreten werden.
Dazu gehören beispielsweise der Rapper Stress, aber auch die Sängerin Stefanie Heinzmann oder die Band Dabu. Zudem werden Special Acts wie Baschi oder Sophie Hunger auftreten. Die Kantone werden an den Konzerten Impfmöglichkeiten und Impfberatungstellen bereitstellen.
Alle Konzerte schon ausgebucht
Innert kürzester Zeit waren die Konzerte mit je 500 Gratistickets ausverkauft. Für die Organisatoren «Gadget abc» ein Riesenerfolg: Es zeige, wie gross die Kraft der Musik sei, sagt Oliver Rosa an der Medienkonferenz. Eine Zertifikatspflicht gibt es dabei nicht.
Doch möglicherweise war die grosse Nachfrage nicht nur dem grossen Interesse für die Stars oder gar für die Impfung geschuldet. Denn in Telegram-Chats der Zertifikatsgegner wird zum Boykott aufgerufen. Tickets buchen, dann aber nicht zum Konzert auftauchen, so lautet die Idee. Tatsächlich kommt der Aufruf bei einzelnen Mitglieder gut an, einige geben auch an, sich bereits ihre Eintritte gesichert zu haben.
Die Berner Stadträtin Simone Machado, Mitorganisatorin der grossen Demonstration in Bern bei den «Freien Linken», hält allerdings nichts davon. Wenn die Impfkonzerte schlecht besucht würden, sei nicht das mangelnde Interesse Schuld. Sondern die «Freie Linke», die es gekapert hat.
Rapper Stress und Sängerinnen entspannt
Wie Stress an der Medienkonferenz sagte, freuen er und seine Kollegin Stefanie Heinzmann sich hauptsächlich darauf, wieder auftreten zu können. Allfälligen Störaktionen oder Anfeindungen sieht er locker entgegen: «Die Gegner können das sowieso, wir sind hier für eine positive Erfahrung und wollen eine positive Botschaft rüberbringen.»
Dem stimmt auch Sänger Dabu zu: «Bei jedem Thema gibt es Meinungsverschiedenheiten. Ich hoffe auf einen respektvollen Diskurs.» Musik sei versöhnlich, fügt er hinzu, das Ziel sei ja, die Pandemie zu beenden.
Für das Covid-19-Gesetz wird während der Tournee jedoch nicht geworben, so Organisator Oliver Rosa. Die Hauptrolle der Künstlerinnen und Künstler sei, Musik zu machen. Dabu und Stress geben an, persönlich für das Gesetz zu sein; die Tournee sei aber frei von jeglicher politischer Kampagne.
Das bestätigt auch der Bund: Die Konzerte hätten keinen Zusammenhang mit der kommenden Abstimmung, heisst es auf Anfrage.