Israel-Gaza-Krieg

Israel-Krieg: Geisel-Leiche in Nähe der Schifa-Klinik geborgen

Im Israel-Krieg wurde der Gazastreifen in zwei Teile unterteilt. Die Todeszahlen sind dort auf über 11'000 gestiegen.

Israel Krieg
Israel greift auch immer wieder Ziele im Libanon an. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat die Angriffe verstärkt, die Hamas soll die Kontrolle über Gaza verloren haben.
  • Neben der Hisbollah im Libanon greifen auch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen Israel an.
  • Auf palästinensischer Seite sind über 11'000 Menschen gestorben.

Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober tobt der Israel-Krieg, Raketen fliegen in beide Richtungen. Beide Seiten haben zahlreiche Todesopfer zu beklagen. Israel geht unter anderem mit Teilen der 300'000 mobilisierten Reservisten am Boden gegen die Hamas vor.

Der Gazastreifen wurde in eine Nord- und eine Südhälfte geteilt. Israel ist in das Schifa-Krankenhaus, das die Hamas als Quartier verwenden soll, eingedrungen und hat Waffen gefunden. Immer wieder vermeldet Tel Aviv die Tötung hochrangiger Hamas-Mitglieder, gleichzeitig sterben aber auch Zivilisten. Das Vorgehen Israels führt auch zu Kritik.

Glauben Sie an ein baldiges Ende des Israel-Kriegs?

In diesem Ticker werden Sie laufend über die Entwicklungen im Israel-Krieg informiert. Die Geschehnisse vom Mittwoch können Sie im Ticker hier nachlesen.

01.14: Bei einer Schiesserei an einer Kontrollstelle im Westjordanland wurden vier Menschen getötet. Drei von ihnen waren nach israelischen Angaben mutmassliche Hamas-Terroristen, die einen Angriff auf israelische Truppen geplant hätten. Das vierte Opfer war ein israelischer Soldat.

22.32: Das Pentagon meldet 58 Angriffe auf US-Stützpunkte im Irak und Syrien seit Ausbruch des Israel-Kriegs. Die Angriffe mit Drohnen und Raketen seien aber «erfolglos» gewesen. Es habe keine nennenswerten Schäden gegeben, keine Soldaten wurden schwerwiegend verletzt.

Tote Geisel in Nähe von Spital gefunden

21.59: Die von in der Nähe des Schifa-Krankenhauses tot aufgefundene Geisel ist Militärangaben zufolge von Terroristen der Hamas ermordet worden.

Die Streitkräfte hätten die Frau nicht rechtzeitig erreicht. Das sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend. Wie genau die Entführer sie getötet haben, teilte er nicht mit.

21:43: Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Tunnel der islamistischen Hamas auf dem Gelände der grössten Klinik des Gazastreifens freigelegt. Das Militär veröffentlichte am Donnerstagabend ein Video, das den Schacht zwischen Gebäuden des Schifa-Krankenhauses zeigen soll.

Ausserdem sei auf dem Gelände ein mit Sprengfallen versehenes Fahrzeug mit einer grossen Menge an Waffen entdeckt worden. Es sei für das Massaker der Hamas am 7. Oktober in Israel und die Geiselnahmen vorbereitet worden, vermutet die Armee diesen Angaben nach.

Ausreise-Stopp wegen Kommunikations-Ausfall im Gazastreifen

20.42: Die Kommunikationsnetze im Gazastreifen sind ausgefallen. Nach Angaben einer Sicherheitsquelle in Ägypten wurde die Ausreisen von Verletzten, Ausländern und Palästinensern mit zweiten Pass gestoppt.

Die Mitarbeiter des Ägyptischen Roten Halbmonds hatten zudem keinen Kontakt mehr zum Palästinensischen Roten Halbmond oder zum UN-Hilfswerks für Palästinenser UNRWA.

Deswegen könnten seit dem frühen Donnerstagabend auch keine Hilfsgüter mehr über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet fahren, hiess es.

Gaza
Israelische Soldaten in der Nähe des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt. - Israel Defense Forces/IDF/AP/dpa

20.39: Israels Armee hat nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant die Kontrolle über den westlichen Teil der Stadt Gaza erlangt.

Soldaten hätten den Westen der Stadt Gaza innerhalb der vergangenen 24 Stunden unter Kontrolle gebracht. Der Einsatz im Schifa-Krankenhaus dauere noch immer an.

Geisel-Leiche in Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses gefunden

20.06: In dem Gebäude, in dem Streitkräfte die Leiche der Geisel entdeckten, fanden sie den Angaben nach auch militärische Ausrüstung wie Maschinenpistolen vom Typ Kalaschnikow und Panzerfäuste.

Die Armee habe die Familie der Toten am Donnerstag informiert. Israelischen Medien zufolge ist sie 65 Jahre alt. Den Angaben nach wurde ihr Mann nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober erschossen im Schutzraum des Hauses des Paares gefunden. Die beiden haben demnach fünf Kinder.

19.45: Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel aus einem Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen geborgen.

Die tote Frau wurde den Angaben zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Sie sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden.

18.16: Die humanitären Aktivitäten des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) im Gazastreifen werden nach Überzeugung seines Leiters absichtlich behindert.

Anders sei es nicht zu erklären, dass Israel seit Wochen nicht auf die dringende Bitte nach Treibstofflieferungen eingehe. Das sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini am Donnerstag in Genf.

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Die Al-Rashid-Hauptstrasse in Gaza-Stadt nach israelischem Beschuss. Foto: Abed Khaled/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Abed Khaled

17.55: Wegen fehlenden Treibstoffs für die Stromerzeugung sind nach palästinensischen Angaben die Kommunikationsnetze im Gazastreifen ausgefallen. Das teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Donnerstag auf Facebook mit.

17.53: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der grössten Klinik im Gazastreifen Kommando- und Kontrollzentren der Hamas gefunden.

Was damit konkret gemeint ist, liess ein Militärvertreter am Donnerstag offen. Unklar ist damit auch, ob die Armee die unter dem Schifa-Krankenhaus vermutete Kommandozentrale der palästinensischen Islamistenorganisation entdeckte. Die Hamas bestreitet die Existenz einer solchen Basis unter der Klinik.

Weiterer Schweizer Doppelbürger verlässt Gazastreifen

16.08: Ein weiterer Schweizer Doppelbürger hat den Gazastreifen am Donnerstagvormittag verlassen können. Damit sind alle Schweizer Doppelbürger aus Gaza ausgereist, die das wünschten.

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In Katar hat eine wichtige Verhandlungsrunde zur Waffenruhe im Gaza-Krieg begonnen. Im Bild: die völlig zerstörte Gaza-Stadt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Leo Correa

Bereits am 2. November waren sieben Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft ausgereist. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat Kenntnis von vier weiteren Personen, die freiwillig im Gazastreifen bleiben wollen. Dies teilte das Departement am Donnerstag weiter mit.

15.43: Alarmierende Worte aus Genf: UN-Berichterstatter kritisieren die israelischen Bombardierungen und die Abriegelung des Küstenstreifens als unverhältnismässige Reaktion auf die Angriffe der Hamas. Rund 30 unabhängige Berichterstatter der Vereinten Nationen haben vor einem Völkermord im Gazastreifen im Israel-Krieg gewarnt.

13.09: US-Präsident Biden lehnt eine Besatzung des Gazastreifens durch Israel nach Ende des Kriegs ab. «Ich glaube nicht, dass das funktioniert», sagte er am Mittwoch bei einer Medienkonferenz.

Joe Biden
Joe Biden, Präsident der USA, spricht während einer Pressekonferenz. (Archivbild) - keystone

Auf die Frage, wie lange der Israel-Krieg noch andauern werde, meinte Biden zudem: «Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange das dauern wird. Aber ich kann Ihnen sagen, ich glaube, dass es nicht endgültig endet, bis es eine Zwei-Staaten-Lösung gibt.»

13.00: Die Ausreisen von Ausländern und Palästinensern mit zweitem Pass aus dem Gazastreifen gehen weiter. Mehr als 200 von ihnen seien am Donnerstag auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen. Dies teilte der Ägyptische Rote Halbmond mit.

Im Lauf des Tages war die Ausreise von rund 800 Ausländern und Palästinensern mit Zweitpass geplant. Auch Doppelbürger aus der Schweiz sollen darunter sein.

Israels Oppositionsführer fordert Abtreten von Netanjahu

11.17: Israels Oppositionsführer Jair Lapid fordert ein Abtreten von Regierungschef Benjamin Netanjahu. «Die Zeit ist gekommen – wir brauchen eine nationale Regierung des Wiederaufbaus», schrieb er auf X. Netanjahu habe das Vertrauen in seine Bürger verloren.

In Israel gibt es massive Kritik an Netanjahu. Er hat bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen vom 7. Oktober übernommen.

Benjamin Netanjahu
Betont die Notwendigkeit von militärischem Druck: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu. - dpa

11.02: Drei mutmasslich palästinensische Angreifer haben nach Polizeiangaben an einer israelischen Militärsperre südlich von Jerusalem das Feuer eröffnet. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden dabei mindestens vier Menschen verletzt. Einer der Verletzten schwebe in Lebensgefahr.

10.49: Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sieht höchste Gefahr für eine Ausweitung des Gaza-Kriegs auf das Westjordanland. Auch das Risiko einer grösseren Ausweitung im Nahen Osten sei hoch, sagte Türk.

Er forderte in einer Rede vor UN-Mitgliedsstaaten ein Ende der Besatzung der Palästinensergebiete. Die Palästinenser hätten ein Recht auf Selbstbestimmung. Israel habe ein Existenzrecht, betonte er.

Weiter verurteilt Türk den Missbrauch von Zivilisten als Waffe im Israel-Krieg scharf. «Dies ist eine humanitäre und menschenrechtliche Katastrophe. Sie stellt einen Zusammenbruch der grundlegendsten Achtung vor humanen Werten dar.»

Verhandlungen über Freilassung von Geiseln und Waffenruhe

10.47: Im Israel-Krieg gibt es weiter Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln und über eine mehrtägige Feuerpause. Im Gespräch sei derzeit die Freilassung von mindestens 50 Frauen und Kindern und eine drei bis fünf Tage lange Feuerpause. Dies sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur.

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Israelische Panzer in Gaza City. - keystone

Im Gespräch seien dabei zudem mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Und die Freilassung einer unbestimmten Zahl an Frauen und Minderjährigen aus israelischen Gefängnissen. Die Hamas habe diesen Punkten im Grundsatz zugestimmt.

10.34: Im Gazastreifen darf nach dem Krieg nach Auffassung des israelischen Präsidenten Izchak Herzog kein «Vakuum» entstehen. Es müsse dort in Zukunft eine «sehr starke Kraft» verbleiben. Nur so könne Wiedererstarken der islamistischen Terrororganisation Hamas verhindert werden.

Wie diese Kraft aussehen könnte, liess er jedoch offen. Die USA und «unsere Nachbarn in der Region» könnten in der Nachkriegsordnung aber eine Rolle spielen.

Israel ruft erneut zu Evakuierung im Gazastreifen auf

09.52: Israels Armee hat erneut Zivilisten in mehreren Vierteln der umkämpften Stadt Gaza im nördlichen Gazastreifen zur Evakuierung aufgefordert.

Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in «die humanitäre Zone» im Süden des Küstenstreifens fliehen. Dies schrieb ein Sprecher der Armee am Donnerstagmorgen auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter.

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Palästinenser fliehen nach israelischen Luftangriffen in sicherere Gebiete. - Mohammed Talatene/dpa

Dabei nannte er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute. Zudem nannte der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben solle. Diese sollten die Bewohner zur Flucht in den Süden nutzen.

09.49: Die Türkei hat nach eigenen Angaben 27 Krebspatienten aus dem Gazastreifen zur Behandlung aufgenommen. Sie seien zunächst über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten gebracht und von dort aus in die Türkei geflogen worden. Dies sagte der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Donnerstag.

Israel-Krieg: Ägypten will verletzte Palästinenser aufnehmen und behandeln

07.58: Ägypten sieht für die Aufnahme und Behandlung von Verletzten aus dem umkämpften Gazastreifen vorerst keine Obergrenze. Ägypten sei bereit, eine beliebige Zahl Verletzter aufzunehmen, so lange sie den Grenzübergang Rafah erreichen könnten. Das sagte Ahmed Mansur, Leiter des Krankenhauses im Küstenort Al-Arisch vor Journalisten.

Auch andere Krankenhäuser seien weiter bereit, Palästinenser aufzunehmen. Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar hatte ebenfalls bereits erklärt, dass alle einreisenden Verletzten behandelt würden.

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Israel-Krieg: Ägyptische Krankenwagen fahren über den Grenzübergang Rafah zurück nach Ägypten. - keystone

05.30: Israel hat laut eigenen Angaben ein Hisbollah-Ziel im Libanon beschossen. Zuvor sei eine Panzerabwehrrakete auf eine Ortschaft im Norden Israels abgeschossen worden sein. Die Abschussrampe, von der die Rakete kam, sowie Beobachtungsposten und Waffenlager wurden nun attackiert.

05.15: US-Präsident zeigte sich mit Blick auf die Befreiung der Geiseln optimistisch, er sei «leicht hoffnungsvoll». Die Zusammenarbeit mit Katar sei in dieser Frage grossartig. Biden sagte auch, er denke, die Angriffe Israels würden aufhören, wenn die Hamas «nicht mehr die Fähigkeit hat, zu morden».

Kommentare

User #6500 (nicht angemeldet)

Ich bin weder für die Juden noch für die Palästinenser, ich bin für Frieden. Und falls jemand Fragen hat, ich bin hier.

User #1610 (nicht angemeldet)

Ich bin für Palästina, und für Russland, und falls jemand Fragen hat, ich bin ungeimpft.

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