Karin Keller-Sutter holt sich 20 millionenschwere Unterstützung
Die Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS kostet die Schweizer Politik Nerven – und Geld. Karin Keller-Sutter hat sich teure Juristen an Bord geholt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrätin Keller-Sutter hat mit der CS-Übernahme alle Hände voll zu tun.
- Deshalb hat sie sich externe Unterstützung von Anwälten geholt.
- Die Kosten dafür könnten sich auf gesamthaft 20 Millionen Franken erstrecken.
Bei der Rettung der Credit Suisse steht viel Geld auf dem Spiel – und die Finanzgarantien des Bundes sind längst nicht der einzige Grund dafür: Finanzministerin Karin Keller-Sutter beansprucht die Unterstützung von externen Anwälten, um in der Bankenkrise den Durchblick zu behalten.
Der Bundesrat bezahlt der Anwaltskanzlei «Niederer Kraft Frey AG», sesshaft an den Zürcher Bahnhofstrasse, zehn Millionen Franken. Das berichtete der «Blick» vergangene Woche.
Die Juristen beraten bei Fragen bezüglich der UBS-Übernahme der CS. Dabei sind zwei Millionen fix, weitere 8,3 Millionen sind Optionen, was bedeutet, dass sich der Bund für diesen Betrag weiter beraten lassen darf, aber nicht muss.
US-Beratungsunternehmen wird zusätzlich engagiert
Auf Anfrage des Medienportals liess das Finanzdepartement damals verlauten, dass ein zusätzlicher Betrag für ein weiteres Mandat ausgeben wurde. Bevor der CS-Deal zustande kam, habe ein Expertenteam «die Risikoabschätzung des EFD über das Liquiditätshilfe-Darlehen mit Ausfallgarantie für die Credit Suisse in spezifischen Aspekten untersucht».
250'000 Franken habe das gekostet. Geschehen war das bevor bekannt wurde, dass die Banken-Fusion stattfindet, deshalb wurde der Auftrag nicht publiziert.
Doch am Montag veröffentlichte der Bund den Zuschlag für ein weiteres Beratungsmandat. Das Geld fliesst dieses Mal in die Taschen von «Alvarez & Marsal Switzerland», ein US-Beratungsunternehmen mit einem Ableger in der Schweiz. Fix zugesprochen sind hier drei Millionen, weitere 5,8 Millionen sind optional.
Gesamthaft könnte der Bund für diese Beratungen also 20 Millionen Franken ausgeben. Gegenüber dem «Blick» erklärt EFD-Sprecherin Isabelle Rösch: «Damit die Risiken für Staat und Steuerzahlende weiterhin möglichst tief gehalten werden können, ist die professionelle Beratung des Bundes wichtig.» Vorerst seien aber keine weiteren Beratungsmandate vorgesehen.