Kommission will Plattform für Forschung zu Herkunft von Kunstwerken
Die Kulturkommission des Nationalrats will eine Plattform für die Erforschung der Herkunft von Kunstwerken schaffen. Sie hat einstimmig beschlossen, dazu eine Motion einzureichen. Sie reagiert damit auf Stimmen aus der Fachwelt und Kontroversen um Kulturgüter in Schweizer Museen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK-N) sprach sich einstimmig für das entsprechende Begehren aus, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten.
Die Kommission möchte damit der sogenannten Provenienzforschung einen Impuls geben.
Handlungsbedarf bestehe in erster Linie im Informationsaustausch und der Vernetzung der Forschung in dem Bereich, erklärte die Kommission. Dabei soll die Schaffung einer neue Plattform Abhilfe schaffen. Der Bundesrat soll die Plattform in Form einer webbasierten Datenbank für Provenienzforschung von Kulturgütern zusammen mit anderen Partnern koordinieren und unterstützen.
Die WBK-N hat der Thematik der Provenienzforschung einen ganzen Vormittag gewidmet. Sie hörte dabei Expertinnen und Experten aus dem Umfeld der akademischen Forschung sowie der Museen an.
Zuletzt ist in Zürich ein heftiger Streit entbrannt über die Sammlung des Waffenhändlers Emil Georg Bührle im Kunsthaus. Grund der Kritik war der Umgang des Museums mit der für die Erweiterung einverleibten Privatsammlung des Waffenhändlers. Dessen Reichtum beruhte unter anderem auf Geschäften mit den Nationalsozialisten.