Krankenkasse soll Befruchtung auch bei lesbischen Paaren zahlen
Die Grundversicherung zahlt bis zu drei Versuche einer künstlichen Befruchtung. Bei lesbischen Paaren zahlt die Krankenkasse allerdings nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis zu drei Versuchen einer künstlichen Befruchtung finanziert die Grundversicherung.
- Dies gilt aber nur für heterosexuelle Paare – lesbische Paare gehen leer aus.
- Grünen-Ständerätin Lisa Mazzone will das Thema nun ins Parlament bringen.
Seit der Einführung der Ehe für alle dürfen lesbische Paare nicht nur heiraten, sondern auch Samenspenden in Anspruch nehmen. Die Kosten der künstlichen Befruchtung müssen die Frauen allerdings selber tragen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht – anders als bei heterosexuellen Paaren.
Denn bei heterosexuellen Ehepaaren werden die Kosten von bis zu drei Versuchen einer künstlichen Befruchtung durch die Grundversicherung übernehmen. Die Zusatzversicherung deckt sogar das Risiko, dass die ersten drei Versuche noch nicht zu einer Schwangerschaft führen.
Der Dachverband Regenbogenfamilien verlangt, dass die Politik eine Gleichbehandlung erwirkt. Regenbogenfamilien sind Familien, in denen sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bi, trans* oder queer (LGBTQ) versteht.
«Wir wünschen, dass so rasch als möglich eine Lösung gefunden wird», sagt Geschäftsführerin Maria von Känel. Grünen-Ständerätin Lisa Mazzone soll das Thema nun ins Parlament bringen.
«Die Finanzierung durch die Krankenkasse wurde bei der Vorlage zur Ehe für alle noch nicht thematisiert. Wir sind zuversichtlich, dass die Politik diesbezüglich Gerechtigkeit schaffen wird», so von Känel.