Martin Pfister will in den Bundesrat – Mitte-Frauen sagen ab
Doch kein Einerticket: Nach Markus Ritter hat nun auch der Zuger Regierungsrat Martin Pfister (Mitte) seine Bundesratskandidatur bekanntgegeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Martin Pfister will im Rennen um die Amherd-Nachfolge gegen Markus Ritter antreten.
- Der 61-jährige Zuger ist in seinem Kanton Gesundheitsdirektor.
- Derweil sagen aussichtsreiche Mitte-Frauen ab.
Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister steht als Kandidat für den Bundesrat zur Verfügung. Die Mitte des Kantons Zug hat am Montag den 61-Jährigen für die Nachfolge von Viola Amherd vorgeschlagen.
Martin Pfister werde sich in den kommenden Tagen anlässlich einer Medienkonferenz zur Kandidatur äussern, teilte die Mitte Zug am Montag mit. Vorher werde er keine Fragen beantworten.
Pfister überzeuge mit seiner Erfahrung als Exekutivpolitiker und bringe als Offizier viel militärisches Wissen mit. «Wir sind überzeugt, dass er das nötige Rüstzeug als Bundesrat hat», sagte Manuela Käch, Mitglied des Präsidiums der Zuger Mitte.
Seit 2016 im Zuger Regierungsrat
Martin Pfister ist 61 Jahre alt und seit 2016 als Gesundheitsdirektor im Zuger Regierungsrat. Zuvor war er als Geschäftsführer von Verbänden aktiv. Der Vater von vier erwachsenen Kindern hat Geschichte und Germanistik studiert und ist ausgebildeter Lehrer. Als seine Hobbies bezeichnet er auf der Zuger Parlamentshomepage Wandern, Joggen, Kultur und Lesen.
Die Bundesratswahl findet am 12. März statt. Es ist über 50 Jahre her, seit letztmals eine Person aus dem Kanton Zug in den Bundesrat gewählt wurde. Dabei handelte es sich um Hans Hürlimann (CVP), der das Amt von 1974 bis 1982 ausübte.
Elisabeth Schneider-Schneiter sagt ab
Derweil sagt eine andere mögliche Kandidatin ab.
Nach reiflichen Überlegungen habe ich mich entschieden, nicht für den Bundesrat zu
— Elisabeth Schneider-Schneiter (@Elisabeth_S_S) February 3, 2025
kandidieren.
Die Weiterführung meiner Aussen- und Wirtschaftspolitik steht dabei im Vordergrund. pic.twitter.com/hBfOpNhUTk
Die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter schreibt auf X: «Nach reiflichen Überlegungen habe ich mich entschieden, nicht für den Bundesrat zu kandidieren.»
Die Weiterführung ihrer Aussen- und Wirtschaftspolitik stehe dabei im Vordergrund. Sie wolle sich weiterhin im Parlament für ihre Anliegen einsetzen, so Schneider-Schneiter.
Zürcherinnen wollen ebenfalls nicht
Auch aus dem Kanton Zürich kommt keine Frauenkandidatur. Wie die Partei mitteilt, verzichten die beiden Nationalrätinnen Yvonne Bürgin und Nicole Barandun. Letztere nannte berufliche Gründe. Die Rechtsanwältin und Präsidentin des Stadtzürcher Gewerbeverbands übernimmt in einem Monat das Verwaltungsratspräsidium einer Bank.
Auch die Regierungsrätin Silvia Steiner verzichtet.
Der Zuger Ständerat Peter Hegglin verzichtet ebenfalls auf eine Bundesratskandidatur. Das teilte die Zuger Kantonalpartei am Montag auf Anfrage von Keystone-SDA mit.
Am Sonntag hatte der Walliser Staatsrat und ehemalige Präsident der damaligen CVP Christophe Darbellay bekannt gegeben, dass er nicht ins Rennen steigt. Sein Kanton gehe vor. Die Gesamterneuerungswahlen im Wallis finden zehn Tage vor der Bundesrats-Ersatzwahl statt. Volkswirtschaftsdirektor Darbellay strebt die Wiederwahl an.
Zuvor hatten zahlreiche mögliche Kandidatinnen und Kandidaten der Mitte abgesagt, darunter Schwergewichte wie Mitte-Präsident Gerhard Pfister, der Bündner Nationalrat Martin Candinas und die Urner Ständerätin Heidi Z'graggen.
Mitte tritt wohl mit Zweier-Ticket an
Bei der Mitte-Partei zeichnet sich für die Bundesratswahl am 12. März nun ein Zweier-Ticket ab. Vor Martin Pfister hatte sich bereits Bauernpräsident Markus Ritter als Kandidat gemeldet. Seine Kantonalpartei nominierte den 57-Jährigen am 28. Januar.
Am 21. Februar beschliesst die Mitte-Bundeshausfraktion das offizielle Ticket.