Mehrheit der Schweizer ist für eine 13. AHV-Rente
In einer Umfrage spricht sich eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung für die 13. AHV-Rente aus. Die Renteninitiative hat dagegen noch nicht genug Zustimmung.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 3. März wird über zwei Altersvorsorgevorlagen abgestimmt.
- Die 13. AHV-Rente hat laut einer Umfrage gute Karten – die Renteninitiative nicht.
- Es zeichnet sich zudem ein Graben zwischen den Generationen ab.
Wäre Mitte Januar über die Initiative für eine 13. AHV-Rente abgestimmt worden, hätten diese gemäss einer Umfrage zwei Drittel der Stimmberechtigten angenommen. Die Renteninitiative wäre mit 53 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt worden.
Dies zeigt die Trendumfrage der SRG zu den Abstimmungen am 3. März.
Der Stand der Meinungsbildung sei insgesamt «mittelweit» fortgeschritten, teilte SRG SSR am Freitag mit. Ablehnung gegenüber der Initiative für eine 13. AHV-Rente gebe es bei den Befragten aus dem Umfeld der GLP und der FDP. Alle anderen hätten der Vorlage Mitte Januar mehrheitlich zugestimmt.
Im politischen Spektrum erhalte die 13. AHV-Rente von links und von Parteiungebundenen hohe Zustimmungswerte, ergab die Umfrage. SVP und Mitte zeigen sich verhaltener, würden mehrheitlich aber der Initiative zustimmen. Die Zustimmung steige auch mit dem Alter der Befragten deutlich an, aber auch die jüngsten Stimmberechtigten äussern mehrheitlich Zustimmung.
Die Zustimmung fällt in urbanen Lebensräumen höher aus als auf dem Land oder in kleineren Agglomerationsgemeinden, heisst es weiter. Bemerkenswert sei auch das tiefere Zustimmungsniveau der deutschsprachigen Schweiz mit 56 Prozent. Die Westschweiz zeigt einen Ja-Anteil von 76 Prozent und das Tessin sagt sogar zu 79 Prozent Ja.
13. AHV-Rente: «Ausgleich der Teuerung» stärkstes Argument
Die grösste Wirksamkeit auf einen befürwortenden Stimmentscheid hatte laut SRG das Argument, dass die 13. AHV-Rente den Zerfall der 2. Säule ausgleichen würde. 57 Prozent der Befragten pflichten dieser Aussage bei.
Höhere Zustimmung erhielt das Argument, es sei wichtig, die finanzielle Lage von Pensionierten angesichts der allgemeinen Teuerung zu verbessern. 80 Prozent der Befürworter stimmten dem zu.
Zu den überzeugendsten Argumenten auf der Contra-Seite gehört gemäss Umfrage das Argument, dass eine 13. AHV-Rente zu höheren Mehrwertsteuern und Lohnabgaben führt und dass die Initiative das Wohl künftiger Generationen aufs Spiel setzt.
Männer stimmen Renteninitiative eher zu
Bei der Renteninitiative «für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge» zeigten sich laut SRG sechs Prozent der Befragten noch unentschlossen. Die meisten untersuchten Gruppen wären mehrheitlich gegen die Initiative. Menschen im Rentenalter, welche nicht von einer Erhöhung betroffen wären, würden dem Volksbegehren knapp zustimmen. Nur etwa ein Drittel der Stimmberechtigten im erwerbsfähigen Alter würde für die Initiative stimmen.
Männer finden die Initiative mit einer Zustimmung von 44 Prozent etwas attraktiver als Frauen mit 38 Prozent. Haushalte mit höherem Einkommen würden die Initiative besser beurteilen als Haushalte mit mittlerem Einkommen. Regional betrachtet erreiche die Westschweiz den tiefsten Zustimmungswert mit 36 Prozent. Den höchsten Wert erreiche das Tessin mit 45 Prozent.
Befürwortende Parteien der Renteninitiative wären der Trendumfrage zufolge die FDP und die GLP. Zwei Drittel aus dem Umfeld der FDP und knapp die Hälfte der GLP stimmen der Vorlage zu. Dem gegenüber stünde das Umfeld der Mitte und die SVP. Deutlich gegen die Initiative sind die SP, Grüne und Parteiungebundene.
«Verstärkung der Ungerechtigkeit»
Das einflussreichste Argument der Renteninitiative-Befürworter (53 Prozent Zustimmung) sei die Notwendigkeit der Rentenalterserhöhung, um die AHV nachhaltig zu finanzieren. Das Argument «Bekämpfung des Fachkräftemangels» erhielt 50 Prozent Zustimmung.
Auf der Nein-Seite finden 65 Prozent, dass die Initiative die heutigen Probleme älterer Arbeitssuchender ignorieren würde, schrieb die SRG. Ähnlich hoch ist die Zustimmung beim Argument, «viele Menschen wären psychisch oder physisch nicht in der Lage, länger zu arbeiten». So würde soziale Ungerechtigkeit verstärkt.