Mietwohnungs-«Arena»: SP-Badran knöpft sich Bundesrat Parmelin vor

Zu Gast in der SRF-«Arena» zur Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» waren gestern Abend unter anderem Mitinitiantin Jacqueline Badran und Bundesrat Guy Parmelin. Moderator Sandro Brotz liess Parmelin dann auch gleich zu Beginn der Sendung zu Wort kommen. Der Bundesrat sprach sich in etwas holprigem Deutsch gegen die Initiative aus.

Das Wohnungsproblem in der Schweiz musste aber auch er anerkennen – auch er sieht Handlungsbedarf bei den Mietpreisen. Man müsse jedoch nach Region unterscheiden: «Was für Zürich und Genf gilt, gilt nicht für andere Schweizer Gemeinden.»

Auf den ruhigen Parmelin folgte SP-Nationalrätin Jacqueline Badran. Sie stellte sich dem Bundesrat knallhart entgegen. «Sie machen ihren Job nicht, Herr Parmelin», warf sie ihm an den Kopf. «Sie haben als Bundesrat das Einkommen der Leute zu beschützen und nicht die Renditen der Immobilienfirmen.»

Das Wohnen sei schliesslich eine «existentielle Güterklasse», erklärt die Zürcherin – so wie Nahrung und Wasser. Das Publikum brach nach ihren Worten in Applaus aus.

Und auch sonst hielt sich die Zürcherin nicht zurück. Während die anderen Gäste argumentierten, hörte man von Badran immer wieder ein «Gahts no!» und «so ein Quatsch!».

So musste sie sich etwa gegen die Aussagen von FDP-Nationalrat Kurt Fluri und CVP-Ständerat Martin Candinas wehren. Letzterer meinte nämlich, dass die Initianten es verpasst hätten, rechtzeitig die Miet-Initiative zurückzuziehen. Man hätte sich einfach über den bisherigen Erfolg freuen sollen.

Beendet wurde die Diskussionsrunde schliesslich von SRF-Moderator Sandro Brotz mit dem Satz: «Bleiben Sie uns treu, bleiben Sie kritisch!»

In den sozialen Medien wurde die SP-Nationalrätin für ihre klaren Worte gefeiert. «Parmelin wird gerade ziemlich ausgeweidet und von Frau Badran flachgewalzt», freut sich ein Twitter-User.

Auch andere sehen Badran als die Gewinnerin der SRF-Diskussion. «In der Runde hat nur eine Person Volkswirtschaft studiert und versteht darum die grossen Zusammenhänge, es ist leider nicht Guy Parmelin», spottet ein User.