Mitte-Chef Gerhard Pfister nennt SRF einen «Saftladen!»
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) verlor wegen Verzögerungen beim TV-Studio zehn Millionen Franken. Mitte-Chef Pfister spricht von einem «Saftladen!».
Das Wichtigste in Kürze
- Verzögerungen beim neuen TV-Studio von SRF sorgen für Millionen-Kosten.
- Dies sorgt für reichlich Kritik an SRF.
- Mitte-Chef Gerhard Pfister spricht von einem «Saftladen».
Die Gebührengelder von SRF sorgen schon wieder sorgen für Verstimmung in Bundesbern. Grund: Das neue TV-Studio, das eigentlich seit November 2019 in Betrieb sein sollte.
Mit Betonung auf sollte, denn die Inbetriebnahme verzögert sich seit Monaten. Derzeit rechnet das Schweizer Radio und Fernsehen damit, das Studio frühestens Mitte 2021 in Betrieb nehmen zu können.
Nun ist bekannt geworden, was diese Verzögerung das Staatsfernsehen kosten. Wegen des verspäteten Studios gehen SRF monatlich 400'000 Franken durch die Lappen. Bei einer Verzögerung von rund zwei Jahren entspricht dies Kosten von insgesamt zehn Millionen Franken.
Pfister spricht von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) als «Saftladen»
Bei Mitte-Chef Gerhard Pfister gehen dabei die Wogen hoch. Auf Twitter schreibt der Nationalrat: «Wird Zeit, dass der Saftladen SRF von der Eidgenössischen Finanzkontrolle überprüft werden kann.»
Wird Zeit, dass der Saftladen @SRF von der Eidgenössischen Finanzkontrolle überprüft werden kann. Siehe Motion 20.4671 meines Kollegen @Ch_Lohr https://t.co/g19CyghTr2
— Gerhard Pfister 🤍💙💛 (@gerhardpfister) February 4, 2021
Und Gerhard Pfister spart nicht mit Kritik und legt gleich nach: «Ein Unternehmen, in dem sexuelle Übergriffe jahrelang toleriert wurden, wo man Bau- und IT-Kosten nicht im Griff hat, wo man Journalismus und service public abbaut, dafür Overhead ausbaut, und sich von niemandem kontrollieren lassen will... Saftladen ist dafür noch nett.»
Bereits vor wenigen Wochen sorgten die Finanzen von SRF für Verstimmung im Bundeshaus. Dies, als bekannt wurde, dass die Sendung «Happy Day» bei der Erfüllung von Herzenswünschen von Zuschauern Gebührengelder einsetzt.
Für das neue TV-Studio würden jedoch keine Gebührengelder eingesetzt, versichert das Schweizer Radio und Fernsehen. Sondern Mittel, die «durch die Rückgabe von Mietobjekten und den Verkauf nicht mehr benötigter Liegenschaften» gewonnen würden.
Klar ist, diese Enthüllung dürfte dem Vorstoss von Mitte-Nationalrat Christian Lohr Auftrieb verschaffen. Der Thurgauer verlangt, dass künftig auch die SRG durch die eidgenössische Finanzkontrolle geprüft werden soll.
Mitunterzeichnet haben die Motion bereits Politiker von links bis rechts. Unter anderem Matthias Aebischer (SP), Christian Wasserfallen (FDP), Manuela Weichelt-Piccard (Grüne) und GLP-Präsident Jürg Grossen.