Nach AKW Mühleberg Shutdown folgt der Energie Showdown
Das AKW Mühleberg ist Geschichte. Doch nach dem Shutdown, folgt der Showdown: Regula Rytz und Christian Wasserfallen zoffen sich um das weitere Vorgehen.
Das Wichtigste in Kürze
- «Kein wahnsinniger Moment», findet Christian Wasserfallen den AKW-Stopp von heute Mittag.
- «Ein historischer Moment», findet hingegen Regula Rytz.
Punkt 12 Uhr 30 wurden die beiden Knöpfe gedrückt, das AKW Mühleberg ging nach 47 Jahren vom Netz. Zwar strahlen die Brennstäbe noch eine Million Jahre radioaktiv, doch Strom fliesst keiner mehr aus dem Kraftwerk an der Aare. Es ist das erste von vier Kernkraftwerken, das in der Schweiz abgeschaltet wird.
Christian Wasserfallen: «Ein denkwürdiger Tag»
«Es ist kein Feiertag», sagt Christian Wasserfallen. Der FDP-Nationalrat stellt fest: «Die Schweiz verliert heute fünf Prozent einer CO2-arm produzierende Stromquelle, vor allem im Winterhalbjahr.» Man werde künftig deutlich mehr Strom importieren müssen.
Angesichts der von Wasserfallen befürchteten Versorgungsengpässe, bittet «cwasi» die linken und grünen Parteien um Unterstützung beim Ausbau der Wasserkraft.
Nach #Mühleberg-Abschaltung braucht es in der Schweizer #Energiepolitik Taten statt Worte. @baumeisterch-Vorstandsmitglied @cwasi appelliert an Links-Grün, nun konsequent auf #Wasserkraft zu bauen statt – wie heute im #Nationalrat – bessere Rahmenbedingungen versenken zu wollen. pic.twitter.com/phIJX9gNeK
— Baumeisterverband (@BaumeisterCH) December 20, 2019
Grünen-Präsidentin Regula Rytz findet die Forderung Wasserfallens an diesem historischen Tag falsch. «Das sind dumme Vorurteile und ich finde es schade, dass man den Moment nutzt für politische Schlagabtausche.»
Regula Rytz: Jetzt braucht es Lösungen
Die Schweiz hinke im europäischen Vergleich bezüglich Ausbau erneuerbarer Energien hinterher. Und zwar wegen Wasserfallen uns seinen FDP-Parteikollegen, welche Massnahmen blockieren würden, so Rytz. Vor allem Solarprojekte würden zu wenig zügig umgesetzt, kritisiert die Grünen-Chefin die Politik.
Man erwarte jetzt Lösungen von der Politik. «Wir Grünen haben sehr viele Ausbauten von Wasserkraftwerken unterstützt, vor allem auch Windenergie.» Vorurteile zu pflegen sei nicht das, was jetzt gefragt sei, sagt Rytz. «Jetzt brauchen wir Leute, die vorwärts machen!»