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Nationalrat stimmt Modernisierung der Datenschutzkonvention zu

Keystone-SDA
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Bern,

Der Nationalrat sprach sich für die Ratifizierung der modernisierten Datenschutzkonvention des Europarates aus.

Matthias Jauslin
Matthias Jauslin (FDP/AG), Sprecher der Staatspolitischen Kommission (SPK), im Nationalrat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Nationalrat stimmt der Modernisierung der Datenschutzkonvention zu.
  • Darin ist mehr Schutz für Betroffene und erweiterte Pflichten für Verantwortliche vor.

Der Nationalrat hat sich für die Ratifizierung der modernisierten Datenschutzkonvention des Europarates ausgesprochen. Dieses sieht mehr Schutz für die betroffenen Personen und ausgeweitete Pflichten für Datenschutz-Verantwortliche vor.

Dem Abkommen könne man mit gutem Gewissen zustimmen, sagte Matthias Jauslin (FDP/AG) als Sprecher der Staatspolitischen Kommission (SPK). Das Übereinkommen wurde bisher von 30 Staaten unterzeichnet.

Dessen Ziel sei es, jede Person und deren Persönlichkeitsbereich zu schützen, schrieb die SPK. Die Rechte der Betroffenen würden ausgebaut, namentlich beim Auskunftsrecht und bei automatisierten Einzelentscheidungen. Vertragsstaaten müssen ein Sanktionensystem und Rechtsmittel einführen. Der Nationalrat stimmte dem Übereinkommen mit 185 zu 0 Stimmen, aber mit 6 Enthaltungen zu.

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Datenschutz (Symbolbild) - Keystone

Das Abkommen habe auch eine europarechtliche Dimension, sagte Jauslin zudem. Die EU überprüft demnach bis im Mai 2020, ob der Datenschutz in der Schweiz angemessen ist. Beim Entscheid berücksichtige die EU, ob ein Staat der Konvention beigetreten sei.

Neu müssen diese Datenschutz-Verantwortlichen beispielsweise den zuständigen Behörden gewisse Verletzungen des Datenschutzes melden. Zudem müssen Betroffene über die Beschaffung von Personendaten informiert werden. Zu ihren Aufgaben gehört neu, eine Datenschutz-Folgeabschätzung vorzunehmen und Datenschutzgrundsätze durch Technik und datenschutzfreundliche Voreinstellungen anzuwenden.

Positives Signal an EU

Das Übereinkommen sei von grosser Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schweiz, sagte Justizministerin Karin Keller-Sutter. Damit werde der internationale Datenaustausch erleichtert. 35 Länder seien bereits beigetreten.

Karin Keller-sutter
Bundesrätin Karin Keller-Sutter. - Keystone

Mit der Ratifizierung sende die Schweiz ein positives Signal an die EU. Es sei das erste übergreifende Abkommen im Datenschutz. Es bringe Verbesserungen für den Schutz der Privatsphäre und den internationalen Datenverkehr.

Sobald das Datenschutzgesetz unter Dach und Fach ist, kann die modernisierte Datenschutzkonvention von der Schweiz ratifiziert werden. Die nötigen Gesetzesänderungen sind in der parlamentarischen Beratung. Voraussichtlich in der Sondersession im Mai wird der Ständerat darüber befinden.

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