Nationalrat

Nationalrat will bezahltes Unterschriftensammeln nicht verbieten

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Der Nationalrat will bezahlte Unterschriftensammlungen bei Initiativen und Referenden nicht verbieten. Er hat am Dienstag eine Motion von alt SP-Nationalrat Mathias Reynard (VS) mit diesem Anliegen abgelehnt. Damit ist der Vorstoss erledigt.

Unterschriftensammlerinnen und -sammler für Initiativen und Referenden dürfen auch künftig bezahlt werden. Der Nationalrat ist gegen ein Verbot. (Themenbild)
Unterschriftensammlerinnen und -sammler für Initiativen und Referenden dürfen auch künftig bezahlt werden. Der Nationalrat ist gegen ein Verbot. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Entscheid fiel mit 123 zu 61 Stimmen bei einer Enthaltung.

Für die Motion waren SP und Grüne. SVP, FDP, Mitte und GLP waren dagegen.

Die Forderung nach einem Verbot des bezahlten Sammelns wurde nicht zum ersten Mal erhoben. Wie früher stemmte sich der Bundesrat auch dieses Mal gegen ein Verbot. Ein solches wäre «unverhältnismässig und nicht zielführend», argumentierte Bundeskanzler Walter Thurnherr.

Aus Einzelfällen könne nicht darauf geschlossen werden, dass beim bezahlten Unterschriftensammeln generell unlautere Methoden angewendet würden. Es liege vielmehr in der Verantwortung der Komitees sicherzustellen, dass für ihr Volksbegehren mit lauteren Methoden gesammelt werde - unabhängig davon, ob sie bezahlte Unterschriftensammlerinnen und -sammler dafür einsetzen oder nicht.

Motionär Reynard begründete seinen Vorstoss damit, dass bezahlte Unterschriftensammlungen den Prozess der politischen Willensbildung beeinflussen könnten. «Solche Vorgehensweisen gefährden die Volksrechte und schaden der Glaubwürdigkeit der Demokratie.»

Der Kanton Genf kennt heute als einziger Kanton eine Gesetzesbestimmung, die bezahlte Unterschriftensammlungen bestraft - jedoch nur dann, wenn ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der gesammelten Unterschriften und der Höhe der Bezahlung besteht. Diese Auslegung ermöglicht es den Sekretariaten von Parteien, Gewerkschaften und Verbänden, sich trotz des Verbots weiterhin bei Unterschriftensammlungen zu engagieren.

Kommentare

Weiterlesen

Cyberangriffe
206 Interaktionen
Bund attackiert
Donald Trump
97 Interaktionen
Zollstreit

MEHR NATIONALRAT

Notfall
22 Interaktionen
In Spitalnotaufnahmen
Zwei Kantone verlieren Nationalratssitze
11 Interaktionen
Bei Wahlen 2027
Samenspende Alleinerziehende
43 Interaktionen
Nationalrat
Ukraine
21 Interaktionen
Wiederaufbau

MEHR AUS STADT BERN

Wohlen
Wohlen b.B.
wasser
Wohlen b.B.
2 Interaktionen
Wohlen b.B.
Wohlen
Wohlen