Parlament will 15 Millionen Franken für Fussball-EM 2025
Die Schweiz unterstützt die Fussball-Europameisterschaft der Frauen 2025 mit 15 Millionen Franken.
Der Bund soll nach dem Willen des Parlaments die Fussball-Europameisterschaft der Frauen im kommenden Jahr mit 15 Millionen Franken unterstützen. Nach dem Ständerat hat sich am Montag auch der Nationalrat für eine entsprechende Motion ausgesprochen.
Die grosse Kammer nahm die Motion der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK-S) mit 116 zu 43 Stimmen bei 19 Enthaltungen an. Der Ständerat hatte dem Vorstoss bereits im März zugestimmt.
Der Bundesrat muss sich nun an die Umsetzung der Kommissionsmotion machen. Der geforderte Betrag ist beinahe das Vierfache dessen, was die Landesregierung ausgeben wollte. Der Bundesrat hatte im Januar entschieden, die EM lediglich mit vier Millionen Franken zu unterstützen.
Er begründete dies unter anderem mit der angespannten Finanzlage des Bundes. Die Frauen-Fussball-EM 2025 findet im kommenden Sommer in acht Schweizer Städten statt.
Kontroverse um Bundesmittel
Der Bundesratsentscheid hatte bei den Betroffenen Konsternation ausgelöst. Vier Millionen Franken seien gerade einmal ein Zwanzigstel der 80 Millionen Franken, die der Bund für die Fussball-EM der Männer 2008 in der Schweiz und Österreich ausgegeben habe, wandten Kritikerinnen und Kritiker ein.
Der Bundesrat gab dazu zu bedenken, die Frauen-EM unterscheide sich von jener der Männer im Jahr 2008. Denn das Publikum sei anders zusammengesetzt. Ein grosser Teil der damaligen Bundesbeiträge hätten der Finanzierung der Sicherheitskosten gedient.
Die vorberatende Nationalratskommission empfahl die Motion zur Annahme. Die Europameisterschaft sei eine grosse Chance für die Schweiz und werde dem Sport allgemein in der Schweiz und dem Frauensport im Besonderen neuen Schub verleihen.
Förderung, Nachhaltigkeit und Kritik
Eingesetzt werden sollen die 15 Millionen Franken laut Motionstext, um die Strukturen im Frauenfussball nachhaltig zu verbessern, sowie für die Landeskommunikation. Das Geld soll auch dazu dienen, die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu fördern, beispielsweise durch kombinierte Tickets.
Vorgesehen ist, dass die betroffenen Einheiten der Bundesverwaltung die Mehrausgaben zu mindestens 20 Prozent durch Sparmassnahmen kompensieren müssen.
Einer Kommissionsminderheit aus den Reihen von SVP und EDU war das zu wenig. Sie findet, dass der ganze Betrag kompensiert werden muss, wie ihr Sprecher Andreas Gafner (EDU/BE) im Rat sagte. Die Minderheit habe aber nichts gegen die EM in der Schweiz, so Gafner. Sie beantragte wie der Bundesrat ohne Erfolg die Ablehnung der Motion.