Plastik-Recycling könnte kontraproduktiv sein – Greenpeace kritisch
Der Bundesrat empfahl die Annahme einer Plastik-Recycling-Motion. Laut Umweltschützern könnte diese aber kontraproduktiv sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine FDP-Motion fordert flächendeckendes und schweizweit koordiniertes Plastik-Recycling.
- Der Bundesrat spricht sich für die Annahme der Motion aus.
- Greenpeace steht der Idee aber kritisch gegenüber.
Das Sammeln und Trennen von Plastikabfällen gibt es zum Teil in der Schweiz schon. Einige Gemeinden haben das Konzept eingeführt, die Migros in Luzern auch. Nun will die FDP dies schweizweit einführen, der Bund zeigt sich einverstanden.
Könnte zu einem Anstieg des Verbrauchs von Plastik führen
Philipp Rohrer von der Umweltschutzorganisation Greenpeace sagt gegenüber Nau.ch: «Wir stehen dem Plastikrecycling weiterhin sehr kritisch gegenüber.» Der Vorschlag drohe, Plastikverbrauch plötzlich als unproblematisch darzustellen.
«Es wird der Eindruck entstehen, dass mit dem Recycling ein umweltfreundliches Verfahren zur Entsorgung von Plastik besteht», so der Campaigner. Dies könnte zu einem Anstieg im Plastikverbrauch führen.
Kein hochwertiges Recycling
Zudem seien dem Recycling von gewissen Kunststoffarten Grenzen gesetzt. Im Gegensatz zu Aluminium oder Glas könnten diese nicht mehrfach wiederverwertet werden. Das sei aus technischen Gründen nicht möglich.
Rohrer erklärt: «Das heisst, aus dem Rezyklat entstehen zwar neue Produkte, die sich dann aber nicht mehr recyceln lassen. Sie landen schlussendlich doch in der Verbrennungsanlage.»
Swissrecycling hingegen begrüsse die Motion, wie Geschäftsführer Patrik Geisselhardt auf Anfrage von Nau.ch sagt. Der Verein habe selber ein Aufklärungsprojekt zum Thema gestartet.