Riesen Ansturm an Berner SVP-Delegiertenversammlung

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Gürbetal,

Die Delegiertenversammlung der Berner SVP wurde regelrecht überrannt. Dabei gingen die Corona-Massnahmen bei den meisten vergessen.

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Grossandrang an der Delegiertenversammlung der bernischen SVP in Belp. Masken trugen nur wenige. - sda - Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wir wurden vom Ansturm überrascht», sagt Werner Salzmann zur Delegiertenversammlung.
  • An dieser wurden Corona-Massnahmen wie Maskenpflicht weitgehend missachtet.
  • Grund für den Ansturm war die Wahl eines neuen Berner Kantonalpräsidenten.

Volle Ränge, fleissiges Händeschütteln, kaum Masken: Die geltenden Covid-Regeln hatten an der Delegiertenversammlung der bernischen SVP in Belp einen schweren Stand. Die Parteispitze äussert Bedauern.

«Wir wurden vom Ansturm völlig überrascht», sagte der abtretende Kantonalpräsident Werner Salzmann am Mittwoch im Berner Regionaljournal von Radio SRF. 160 Parteimitglieder hätten sich angemeldet, erschienen seien am Dienstagabend dann 375.

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Die Delegiertenversammlung der Berner SVP wurde regelrecht überrannt. - Keystone

Laut SVP bietet der Saal in Belp bei entsprechender Bestuhlung Platz für mindestens 550 Personen. Der Bund schreibt für Anlässe ohne Covid-Zertifikat allerdings vor, dass bloss zwei Drittel der Kapazität genutzt werden dürfen. Da noch 50 Gäste im Saal waren, wurde die zulässige Zahl womöglich überschritten.

«Wir wurden überrannt, das macht mir schon Sorgen», räumte Salzmann ein. Grund für den Ansturm war die Wahl eines neuen Kantonalpräsidenten.

Parteileitung der SVP wies mehrmals auf Maskenpflicht hin

Schutzmasken trugen nur wenige Delegierte, obwohl die Parteileitung im Lauf des Abends mehrfach auf die Maskenpflicht im Saal aufmerksam machte. Das sei bedauerlich, erklärte Salzmann. «Aber wir haben keine Schutzpolizei, demzufolge mussten wir es durchgehen lassen.»

Einer der wenigen, die eine Maske trugen, war der bernische Gesundheitsdirektor und SVP-Regierungsrat Pierre Alain Schnegg. Er sagte zu Keystone-SDA, «dass die Leute schnell vergessen, was passiert ist während den letzten 16 Monaten».

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Pierre Alain Schnegg hat für den Kanton Bern wieder strengere Massnahmen verhängt. Das gilt auch fürs Bundeshaus. - Keystone

Die Geschäftsführerin der Partei, Aliki Panayides, wies darauf hin, dass die Parteispitze auf dem Podium Masken getragen habe. Auch seien Mitarbeitende im Saal unterwegs gewesen, um auf die Maskenpflicht hinzuweisen. «Aber letztlich sind die Leute eigenverantwortlich.»

Bilder von vielen Menschen ohne Maske gebe es zurzeit auch von anderen Veranstaltungen. Panayides nannte Public Viewings. «Die Zahlen sind im Moment tief, gerade im Kanton Bern. Wie es mit der Pandemie weitergeht, wird sich weisen.»

Kontaktdaten wurden erfasst

Auch Panayides wies darauf hin, dass der grosse Ansturm trotz Termin in der Ferienzeit die Partei überrascht habe. «Normalerweise haben wir 200 bis 300 Delegierte.» Man habe aber ein schriftliches Schutzkonzept erarbeitet und die Mitarbeitenden entsprechend instruiert.

«Zudem liessen wir die Fenster offen. Die Zugluft war auch auf der Bühne gut spürbar. Wir machten, was möglich ist.» Auch die Kontaktdaten seien vorschriftsgemäss erfasst worden.

Zum neuen Kantonalpräsidenten wurde alt Nationalrat Manfred Bühler gewählt. Auch er trug keine Maske, als er die Gratulationen von Gesundheitsdirektor Schnegg entgegennahm. Der Abend endete, indem der ganze Saal aus vollen Kehlen den Klassiker «Bärnbiet» von Jakob Ummel sang.

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